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IPHOFEN
Knauf-Museum wächst in die Breite
Krämerladen, Geschäftshaus, Wohngebäude: Das eher unscheinbare Anwesen, das sich unter all den markanten Bürgerhäusern am Iphöfer Marktplatz zu ducken scheint, hat eine wechselhafte Geschichte. Nun soll es abgebrochen werden und einem Neubau für das Knauf-Museum weichen.
Das Knauf-Museum (hinten rechts) am Iphöfer Marktplatz erhält Zuwachs. Das Gebäude links daneben soll abgebrochen werden. An seiner Stelle entsteht ein Neubau, der künftig Teil des Museums ist.
Foto: FOTO Eike Lenz | Das Knauf-Museum (hinten rechts) am Iphöfer Marktplatz erhält Zuwachs. Das Gebäude links daneben soll abgebrochen werden. An seiner Stelle entsteht ein Neubau, der künftig Teil des Museums ist.
Von unserem Redaktionsmitglied Eike Lenz
 |  aktualisiert: 21.05.2008 14:30 Uhr

An der Frage, ob es sich bei der Erweiterung des Knauf-Museums in Iphofens Altstadt nun um eine konservative Lösung oder um einen Akt der Moderne handle, entzündete sich am Montag in der ersten Arbeitssitzung des neu konstituierten Bauausschusses eine lebhafte Diskussion. Die Besitzerfamilien Knauf planen, das Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft des Museums abzureißen und an jener Stelle einen 25 Meter langen und zehn Meter breiten neuen Komplex zu errichten. Bürgermeister Josef Mend hatte in mehreren Gesprächen mit den Bauherren für die Idee einer verputzten Fassade mit zwei größeren Panorama-Öffnungen und sonst nur profilierten Fenstern in der Front geworben. Das wäre eine „pfiffige Idee“ und ein „städtebaulicher Akzent“ gewesen.

Vor allem Baldwin Knauf erschien die Variante aber eine Spur zu pfiffig. Er äußerte Zweifel, dass die von Mend propagierte Lösung nach Jahren womöglich „aus der Mode“ sei, und plädierte deshalb für eine klassische geschlossene Fassade aus Stein. Im Bauausschuss unterstützte Stadtrat Otto Kolesch den Entschluss Knaufs, und an die Adresse des Bürgermeisters gerichtet, warf er die Frage auf: „Wieviel Moderne vertragen wir auf so engem Raum?“ Die Moderne fange langsam an, den Iphöfer Marktplatz zu dominieren, sagte Kolesch – und er führte als Beispiele die Vinothek, das Weinbistro und den geplanten neuen Verwaltungstrakt hinter der alten Schule an.

Mend reagierte mit Unverständnis. Gerade die von Knauf gewählte und von Kolesch verteidigte Variante, bei der die heutige Fassade verschwinde, sei die modernere der beiden Lösungen, da sie Elemente enthalte, die bisher nicht vorhanden seien. Nach Angaben des Bürgermeisters ist geplant, die „städtebaulichen Linien“ des Gebäudes zu erhalten und mittels eines Glasbaus mit dem Knauf-Museum zu verbinden. In dem Anbau wird auch der neue zentrale Eingang für das vor 25 Jahren im früheren Rentamt eröffnete Museum liegen, das bislang über ein großes Tor zu erreichen ist. Baubeginn soll bereits Ende August sein. Auch wenn sich der moderne Ansatz des Bürgermeisters („Wenn das Haus erst einmal fertig ist, werden Sie mir Recht geben“) am Ende nicht durchgesetzt hat, gab sich Mend überzeugt: „Die Erweiterung macht das Museum wieder attraktiver.“ Über die konkrete Bausumme wurde am in der Stadtratssitzung nichts bekannt.

 
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