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Iphofen
Knauf-Museum: So klang es vor 1000 Jahren
Museumsvolontärin Julia Völkel entlockt der Nachbildung eines peruanischen Pfeifgefäßes Töne (Original um 1000 n. Chr.).
Foto: Carmen Lechner | Museumsvolontärin Julia Völkel entlockt der Nachbildung eines peruanischen Pfeifgefäßes Töne (Original um 1000 n. Chr.).
Bearbeitet von Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:20 Uhr

Im Knauf-Museum Iphofen gibt's was auf die Ohren: Aus verschiedenen Kulturen Alt-Amerikas wie Nazca, Moche und Maya sind in einer Kabinettausstellung Nachbildungen tönerner Instrumente zu sehen, wie sie vor rund 1000 Jahren die Menschen begleitet haben.  Und das Beste: Einige der rund 30 raren Objekte aus der Sammlung Ulrich Hoffmann (Stuttgart) kann man im Museum sogar spielen und in die Klangwelt von anno dazumal eintauchen.

Das Knauf-Museum schickt die Besucher, die neben der Dauerausstellung mit den Reliefs des Alten Ägyptens die parallel laufende Sonderausstellung "Elefant" erleben können, auf eine Entdeckungsreise durch die Klangwelten. Verschiedene Töne von originalen Musikinstrumenten wie einer rund 2000 Jahre alten Panflöte aus Ton werden dabei hörbar, schreibt das Museum in einer Pressemitteilung.

Tönerne Gefäße, die nicht nur interessant aussehen, sondern auch spannende Klänge entfalten, im Knauf-Museum.
Foto: Carmen Lechner | Tönerne Gefäße, die nicht nur interessant aussehen, sondern auch spannende Klänge entfalten, im Knauf-Museum.

Musik als Bestandteil von Festen und Ritualen

Bereits im alten Amerika gehörten Töne und Klänge zum Alltag und waren Bestandteil von Festen und Ritualen. Teilweise wurden ihnen sogar heilungsfördernde Kräfte zugeschrieben. In verschiedenen Überlieferungen tauchen Musikinstrumente somit in den unterschiedlichsten Zusammenhängen auf.

Im Iphöfer Museum erfährt man bis zum 10. November nun zum Beispiel die Legende einer Zeremonie am See Guatavita in Kolumbien. Während dieser Zeremonie begleiteten Trompeten, Flöten und andere Instrumente in Kombination mit Gesang die Einführung des neuen Herrschers „El Dorado“, der danach als Oberhaupt anerkannt wurde.

"Ob die verschiedenen Instrumente der Maya oder der Inka tatsächlich gemeinsam oder vielmehr unabhängig voneinander gespielt wurden, kann nicht mit Gewissheit behauptet werden", erklärt Museumsleiter Markus Mergenthaler. So sei auch diese Geschichte eine Legende von vielen, die mit Tatsachen gefüllt, aber auch zusammengewebt und beliebig erweitert sein könnte.

Instrumente aus Süd- und Nordamerika

Zu sehen sind beispielsweise eine kleine Rassel aus dem Jahr 1300, wie sie in Mexiko verwendet wurde. Lustig mutet ein Pfeifgefäß mit Affenkopf an, der um das Jahr 1000 in Peru entstand. Ebenso künstlerisch wie klangvoll: eine mexikanische Vogelflöte, die rund 800 Jahre auf dem Buckel hat. "Die Spielweisen der Instrumente können heute nur noch erahnt werden. So gibt es keine bekannten Quellen, die uns Auskunft über Melodien oder andere Tonfolgen geben könnten", meint Mergenthaler. Dass Instrumente aber vor allem bei Festen und Ritualen Verwendung fanden, sei allerdings sicher. So halfen sie den Menschen beispielsweise dabei, ihren Gottheiten Probleme und Wünsche zu schildern oder auch böse Geister fern zu halten.

Die Ausstellung ist bis 10. November von Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Mehr unter www.knauf-museum.de.

Diese tönernen Gefäße als Musikinstrumente stammen aus Alt-Amerika.
Foto: Carmen Lechner | Diese tönernen Gefäße als Musikinstrumente stammen aus Alt-Amerika.
 
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