Durch die Kleine Gartenschau ist die Stadt Kitzingen im Jahr 2011 ganz groß rausgekommen. Walter Vierrether spricht als Chef der Touristinformation in seiner Jahresbilanz von dem „ereignis- und erfolgreichsten Tourismusjahr“ seit 1989, als die Wende einen Ansturm aus den neuen Bundesländern auslöste.
Dass die Stadt auch 2011 regelrecht gestürmt wurde, zeigen vor allem zwei Zahlen: Die Zahl der Stadtführungen (einschließlich Schiffs- und Gartenschauführungen) ist von 130 im Jahr 2010 auf 849 geradezu explodiert. Auch die Auftritte des Hofrats und der Hoheiten ist von 200 auf 290 angestiegen. Zudem sind die Anfragen nach touristischen Angeboten oder Übernachtungsmöglichkeiten in Kitzingen von 9000 auf 12 000 gestiegen.
Hauptgrund war die Kleine Gartenschau, die gut 315 000 nach Kitzingen lockte. Dass fast 8400 Dauerkarten verkauft wurden und über 1400 Veranstaltungen an 87 Tagen für Unterhaltung sorgten, wertete Oberbürgermeister Siegfried Müller in seiner Jahresschlussrede als besonderen Erfolg. „Unter dem Motto Gartenschau am Fluss erlebten wir ein Sommermärchen“, so der OB.
Das bedeutete eine Sieben-Tage-Woche für das Team der Touristinformation. Das musste zudem erstmals in diesem Jahr den Ansturm der rund 10 000 ausländischen Touristen bewältigen, die über 90 Hotelschiffe über die neue Anlegestelle am Mainkai in die Stadt brachten.
Letztes Hotelschiff für 2011 war übrigens die Amaverde, die am 29. Dezember mit Gästen überwiegend aus Australien in Kitzingen anlegte. Nach Stadtführung und Shoppingtour wurden die Gäste am Landratsamt zur Weinprobe begrüßt. Insgesamt waren es 92 Hotelschiffe, davon 83 der Amawaterways-Reederei, die das touristische Programm von Kitzingen absolvierten, dies auch dank der ehrenamtlichen Unterstützung von „Hafenmeister“, Käpt'n Klaus Krüger. Am 21.März 2012 wird die Hotelschiff-Saison wieder gestartet und wieder wird die Amaverde den Auftakt machen – und 115 weitere Schiffe haben die Anlegestelle schon gebucht.
Die Aufgaben des Jahres 2011 seien nur im touristischen Verbund mit den Gastlichen Fünf und dem Tourismusverband Fränkisches Weinland sowie der Unterstützung der ehrenamtlichen Hoheiten und vieler Helfer zu schaffen gewesen, so Hofrat und Tourismuschef Vierrether in seiner Bilanz.
Für die Gartenschau hat die Tourist-Info gewaltig die Werbetrommel gerührt. Bei 14 Messen und Präsentationen war die Mannschaft um Walter Vierrether dabei, wobei die Monopolregion Nürnberg wegen der günstigen Zugverbindungen über den Verkehrsverbund Nürnberg (VGN) oder das Bayern-Ticket besondere Bedeutung hat.
Das Jahr hat der Stadt auch ein ganzes Heer von Gästeführern beschert. 50 neue wurden ausgebildet, darunter zahlreiche englisch sprechende, und die waren auf der Gartenschau und in der Stadt unterwegs. Dazu kann der Hofrat auf ein Team von rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeiten zurückgreifen, vom Hofstaat bis zum Wohnmobilstellplatz-Beauftragten, der 2011 erneut als Topplatz ausgezeichnet wurde.
Walter Vierether zeigt sich in seiner Bilanz mit seinem „eingespielten Team“ ebenso zufrieden wie mit dem „gesteigerten Medieninteresse“. Für 2012 wünscht er sich ein Ende des Platzmangels und eine Erweiterung des Büros in der Richard-Rother-Stube in der Touristinformation.