Muntere Diskussion am Dienstagabend im Sportheim in Schernau bei der Bürgerversammlung. Die war gleichzeitig Auftakt zu einem ambitionierten Vorhaben von Bürgermeister Matthias Bielek: Er möchte künftig alljährlich eine Bürgerversammlung in jedem der zehn Dettelbacher Stadtteile durchführen. Neben dem Auftakt in Schernau gab es am gleichen Abend auch noch einen Termin in Schnepfenbach. Gering war bei beiden Veranstaltungen allerdings das Interesse der Stadträtinnen und Stadträte.
Zwar etwas länger als die prognostizierten fünfzehn Minuten, dennoch recht kurz fielen des Bürgermeisters Ausführungen zum allgemeinen Zustand der Politik in Dettelbach aus. Vor allem die Haushaltszahlen mit einer kräftigen Steigerung der Verschuldung und die Auflistung der vielen Projekte um "irgendwie den Investitionsstau aufzulösen", sorgten schnell für einen Einstieg in die Diskussion.
Denn an der Spitze der Ausgaben steht wohl die Sanierung oder der Neubau der Kläranlage die zusammen mit der ebenfalls nötigen Sanierung etlicher Kanäle, für Investitionen von deutlich mehr als 15 Millionen Euro sorgen wird. Da der Bereich der Abwasserbeseitigung eine kostenrechnende Einrichtung ist, müssen die Ausgaben hier komplett auf die Nutzer umgelegt werden. Gebühren oder Beiträge – das ist dabei immer die große Diskussion, der Stadtrat hat sich wohl bereits auf eine Kombination aus beiden festgelegt, so dass irgendwann, Bielek kann sich hier natürlich noch nicht festlegen, auf die Grundeigner ein größerer Betrag zukommt. Genaueres werde, so einmal die Zahlen dafür festliegen, in weiteren Bürgerversammlungen erläutert werden.
Eine neue Dorferneuerung prüfen
Derzeit läuft in Schernau noch die Sanierung der Straße Am Scheuergarten im Vollausbau, der bis Ende August abgeschlossen sein sollte. Im Anschluss beginnt dann die Sanierung der Wasserleitung in Teilen der Schlossstraße. Die Friedhofsmauer und der Handlauf dort werden folgen.
Siegfried Voltz erinnerte an die Dorferneuerung, die in den 1990er Jahren lief. Allerdings blieben damals aus Geldmangel der Brücklesweg und der Schäfersgraben außen vor. Der Zustand der beiden Straßen habe sich natürlich seit damals nicht verbessert. Um hier nicht alle Kosten auf die Stadt zukommen zu lassen, sollte eine neue Dorferneuerung geprüft werden.
Bielek riet dazu, hier ein weiteres Treffen der Dorfgemeinschaft zu organisieren, in dem Themen wie diese, aber auch die künftige Entwicklung des Friedhofs, die Radwegesituation und weiteres besprochen und dann dem Amt für ländliche Entwicklung vorgetragen werden sollten. Die Stadt werde sicher einer erneuten Dorferneuerungsaktion nicht im Wege stehen.