
„Damit kann man beim Bürger nicht punkten“, ist sich Dettelbachs Bürgermeister Reinhold Kuhn sicher, als er am Montag die Mitglieder des Stadtrates über Investitionen in der Dettelbacher Kläranlage informiert. Denn was unter der Erde vergraben oder vor den Toren der Stadt in die Anlage investiert wird, ist für die Bürger in der Regel nicht offensichtlich.
Die 35 Jahre alte Kläranlage jedenfalls wird auch künftig ein Thema in den Haushaltsberatungen der nächsten Jahre bleiben, wie sie es auch schon in den vergangenen Jahren war. Allein von 2009 bis 2011 wurden so 640 000 Euro investiert, Geld, das für neue Schlammleitungen, für die Verbesserung der Belüftungs- und Belebungsanlage, für die Sanierung des Nachklärbeckens und weitere Reparaturen ausgegeben wurde.
Richtig ins Geld gehen die Investitionen, die für dieses Jahr geplant sind: 889 000 Euro sind für die Anlage vorgesehen. Der größte Brocken ist eine neue Technik zur Entwässerung des Klärschlamms, für die 624 000 Euro veranschlagt werden. Unklar ist hier noch, für welche Technik sich der Stadtrat entscheidet. Im Gespräch sind eine Kammerfilterpresse oder ein Dekanter. Beide Systeme haben Vorzüge und Nachteile, unterscheiden sich jedoch in den Kosten: 624 000 Euro kostet die Presse, 522 000 Euro der Dekanter.
Der Rest von 265 000 Euro wird für Reparaturen und Sanierungen an den Pumpen und Rohrleitungen, an der Elektrotechnik und den Betonwänden benötigt. Dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, ist laut Tiefbauingenieur Thomas Glückert kaum zu erwarten. „Die Kläranlage wird uns auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen“, war er sich am Montag sicher.