"Das böse Wort mit c hat uns ebenso betroffen und deswegen konnten wir zweieinhalb Jahre keinen Sommerempfang feiern", meinte Alexander Fischer, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks (THW) beim Sommerempfang mit Blick auf die Pandemie. Daher gab es heuer einen größeren Ehrungsblock. Außerdem konnten drei neue Fahrzeuge offiziell in Dienst gestellt und von Pfarrer Gerhard Spöckl und Diakon Holger Dubowy-Schleyer geweiht werden. Der Diakon, der als Notfallseelsorger selbst Mitglied der Blaulichtfamilie ist, betonte: "Hier beim THW wird Dienst unter dem Licht der Kameradschaft geleistet."
Der Ortsverband bekam 2020 einen LKW-Hänger zum Transport eines kompletten Einsatzrüstsystems. Ein Jahr später kam noch eine Wechselbrücke als Transportkomponente für den Transport von Rüstholz. Ebenfalls vergangenes Jahr erweiterte ein Mehrzweckgerätewagen für Notversorgung und Notinstandsetzung den Fuhrpark, dazu kommen weitere neue Gerätschaften wie eine zweite Tauchdrohne, ein Sidesann-Echolot für die Objektsuche unter Wasser sowie ein weiteres Notstromaggregat mit Lichtmast.
Die Geehrten
"Die Ehrungen beim THW als Bundesanstalt ist anders als bei der Feuerwehr und dem Roten Kreuz", erklärte Alexander Fischer, als er zu den Ehrungen überleitete. Die höchste Ehrung des Abends mit dem staatlichen Ehrenzeichen in Gold erfuhren das Trio Helmut Sattler, Alexander Fischer und Stefan Müller. Fischer ist als Ortsbeauftragter seit 20 Jahren THW-Chef in Kitzingen und Müller fungierte einige Jahre als Pressewart. Sattler verpflichtete sich vor 40 Jahren zum Dienst im THW, wirkt heute sogar als Bundesberater und ist Berufsfeuerwehrmann.
Ehrenurkunden für 30 Jahre ehrenamtlichen Dienst durften Florian Raab und Steffen Raab entgegen nehmen.
Das staatliche Ehrenzeichen für 25 Jahre erhielten Enrico Marquardt, Eva Carlone, Bernhard Döblinger, Adrian Marquardt, Ralf Thiergärtner und Daniel Merz. Auf 20 Jahre Dienstzeit können Stefan Janz und Franka Hein zurückblicken. Zehn Jahre im Kitzinger THW sind Maximilian Hein, Jessica Bonic und Gustina Mikalauskalte.
Zudem hatte Alexander Fischer für alle seine Frauen und Männer im Ortsverband eine Ehrenmedaille parat für den Einsatz in Kitzingen und direkt vor Ort bei der Ahrtal-Katastrophe im vergangenen Jahr mit über 1800 Einsatzstunden. "Ohne euch gäbe es keinen Ortsverband Kitzingen", würdigte Alexander Fischer alle seine Mitstreiter, die den Dienst am Nächsten leben. "Die Einsätze werden nicht weniger, deswegen ist allen Rettungskräften zu danken, die sich engagieren", meinte Kreisbrandrat Dirk Albrecht in seinem Grußwort.
Der Ortsbeauftragte freute sich, dass sich auch Landrätin Tamara Bischof sich Zeit zum Sommerempfang genommen hatte. "Wir hatten in den vergangenen Monaten sehr viele Aufgaben abzuleisten", versicherte der Ortsbeauftragte. Der Ortsverband bestreitet die Bereitschaftsdienste auf den hiesigen Autobahnen schon seit 50 Jahren und zählt zu den drei Gründungsmitgliedern der Autobahnbereitschaftsdienste in Bayern.
69 Einsätze auf der Autobahn
Im Berichtzeitraum bewältigte der Ortsverband insgesamt 69 Autobahn-Dienste, 129 Technische Hilfeleistungen, 89 Alarmeinsätze und sogar Auslandseinsätze bei EU-Einsätzen in Nordafrika, bei der Brandkatastrophe in Griechenland und einer Stabsrahmenübung im Irak.
Der Ortsverband rekrutiert sich derzeit aus 67 Helfern (Einsatzkräfte) und 22 Junghelfern. die insgesamt zwölf Lehrgänge bestritten. "Wir werden ganzjährig vom Team Auto Scheuermann unterstützt und sind per Handy permanent verbunden", lobte Alexander Fischer die Unterstützung durch Ehrenmitglied Manfred Scheuermann.
Wasserrettung in guten Händen
"Was wären wir ohne unsere Blaulichtfamilie?", meinte Tamara Bischof und verwies auf Fischers Rolle als Örtlicher Einsatzleiter beim Hochwasserereignis im vergangenen Jahr und aktuell stehen Einsatzkräfte parat, um bei drohenden Brandereignissen einzuschreiten. Nicht nur weil das Mehrzweckboot des Landkreises beim THW professionell eingesetzt wird, wisse Bischof um die gute Situation in der Wasserrettung. Tamara Bischof kündigte an, dass der Landkreis ein neues Katastrophenschutzkonzept ausarbeiten lässt und schon kommendes Jahr finanzielle Mittel zur Umsetzung zur Verfügung stellen wird.