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Kitzingen
Kitzinger Tafel feierte: 20 Jahre ehrenamtlicher Dienst am Nächsten
Über die 'orasche' Tafelschürze freute sich Barbara Becker (links). Die stellvertretende Vorsitzende Katharina Müller überreichte sie der Landtagsabgeordneten als Dank für immer wieder spontan geleistete Unterstützung.
Foto: Gerhard Bauer | Über die "orasche" Tafelschürze freute sich Barbara Becker (links). Die stellvertretende Vorsitzende Katharina Müller überreichte sie der Landtagsabgeordneten als Dank für immer wieder spontan geleistete Unterstützung.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 14.06.2023 02:31 Uhr

20 Jahre Kitzinger Tafel: Ein guter Anlass für die Helferinnen, Helfer und viele Gäste, im Domizil im Kitzinger Bauhof zu feiern. Vorsitzender Manfred Seigner konnte nicht teilnehmen, die Veranstaltung moderierte die stellvertretende Vorsitzende Katharina Müller. Sie bezeichnete diese zwei Jahrzehnte der Tafel Kitzingen als 20 Jahre im Ehrenamt geleisteten Dienst am Nächsten. Dieser geschehe freiwillig und unentgeltlich, oft mit einem glücklichen Lächeln bei dem, der sich über ein Stück Brot freuen durfte.

Sie zitierte Seigners Worte "schön, dass es uns gibt, aber traurig, dass man uns braucht". Müller begrüßte die Damen der ersten Stunde Helene Schamann und Anna Ewert sowie mit der eigens aus Weimar angereisten Pauline Schmerl eine der Initiatorinnen. 13 Helfende fingen damals mit acht Kunden an.

60 Bedürftige kamen schon bald zur Tafel

Bald kamen bis zu 60 Bedürftige regelmäßig zur Tafel. Ein Jahr später wurden 150 Personen unterstützt, 38 arbeiteten selbst mit. Ein spendenfinanziertes Fahrzeug kam, Seigner übernahm den Vorsitz. Ein Kühlfahrzeug folgte, damit die vorgeschriebene Kühlkette nicht unterbrochen wird.

Die Tafel feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche und zählte 163 – davon 40 aktive – Mitglieder, die durchschnittlich 150 von 700 Berechtigten versorgten. Die Ausgabestelle Etwashausen wurde bald wieder aufgegeben.

Aber selbst die Bauhofräume platzen inzwischen aus allen Nähten, denn die 350 Karteninhaber entsprechen etwa 750 Nutzenden, davon 440 Erwachsene, dazu 71 ukrainische Familien und andere Nationalitäten.

Für die Tafel fallen heute weniger Lebensmittel ab

Hinzu kommt: Erzeuger wie Bäcker reagierten auf die Preisentwicklung und backen weniger als früher. Die Folge: Regale sind oft schon nachmittags leer und für die Tafel fällt weniger ab, ablaufende Lebensmittel werden verbilligt angeboten.

Vor der Ausgabe werden angelieferte Lebensmittel gesichtet und sortiert, dabei hilft auch der Vorsitzende Manfred Seigner (Zweiter von links) gerne mit (Archivbild).
Foto: Gerhard Bauer | Vor der Ausgabe werden angelieferte Lebensmittel gesichtet und sortiert, dabei hilft auch der Vorsitzende Manfred Seigner (Zweiter von links) gerne mit (Archivbild).

Zur Jahreswende versorgte die Tafel 160 Menschen pro Woche aus 30 Nationen. Müller dankte der Landtagsabgeordneten Barbara Becker für immer wieder spontan geleistete Mithilfe mit einer orangen Tafelschürze. Becker lobte, dass Bedürftige günstige Lebensmittel bekommen, die so nicht mehr vernichtet werden. Gewinner seien das Ehrenamt, der Teamgeist und die Betroffenen.

Helmut Zilles von der Tafel-Organisation würdigte die Versorgung trotz Corona und der Preisentwicklung. Es sei Hilfe für Menschen, denen es nicht so gut gehe.

OB: Tafel als wichtiger Beitrag gegen Wegwerfgesellschaft

OB Stefan Güntner wertete die Tafel als wichtigen Beitrag gegen die Wegwerfgesellschaft. Man erkenne den Irrsinn, Lebensmittel in gutem Zustand vernichten zu wollen. Er lobte den Bauhof, der immer helfe, wenn es irgendwo klemmt.

Stellvertretende Landrätin Susanne Knof würdigte, dass die Tafel in Stadt und Landkreis entstand, um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu treten. Leider seien Menschen bis heute von Armut betroffen, erhielten wenigstens hier aber günstige Lebensmittel.

Bei Kaffee und Kuchen unterhielt die Gruppe "The Hemlocks" zur Geburtstagsfeier live mit Rock-Oldies.

 
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Kommentare
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  • maxhegler
    Super, vielen Dank für euer Ehrenamt. Schön das sich eine Landtagsabgeordnete hierfür in ihrer sicherlich raren Freizeit Zeit nimmt.
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  • BarbaraHerrmann
    Hallo hazi,
    danke für den Hinweis und sorry für den Fehler! Susanne Knof ist natürlich stellvertretende Landrätin, das haben wir ausgebessert.
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  • susanne_orf@web.de
    Frau Knof ist stellvertretende Landrätin (und Bgm. von Obernbreit) - vlt. könnte man "Landrätin Susanne Knof würdigte..." korrigieren
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  • Harald.Zierhut@t-online.de
    Naja, vielleicht wir Frau Knof doch schon irgendwann Landrätin, wenn sie überhaupt möchte. Für mich ist sie die Bürgermeisterin von Oberbreit - wenn ich mich nicht irre... zwinkern
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