Der Kitzinger Stadtrat wird sich im Mai deutlich wandeln. Zwölf Mitglieder und eine Ortssprecherin hören auf. Mehr als ein Drittel des Gremiums wird ersetzt. Und auch Oberbürgermeister Siegfried Müller wechselt: Vom OB-Sessel auf einen Stadtratsstuhl, denn er bleibt dem Gremium als einfaches Mitglied erhalten.
In der letzten Sitzung des alten Stadtrats verabschiedete OB Müller (UsW) die scheidenden Mitglieder. Wie er wiesen viele Räte in ihren Abschiedsworten auf die kommenden schwierigen Zeiten hin, denn durch die Corona-Krise wird auch der Stadt Kitzingen jede Menge Geld fehlen; Projekte müssen verschoben oder aufgegeben werden.
Müller äußerte seinen Respekt und seinen Dank an die Stadträte, die teilweise seit Jahrzehnten im Gremium mitarbeiteten. Er betonte mit Blick auf die Überschrift des Zeitungsberichts über seinen Abschied aus dem Oberbürgermeisteramt, "die Stadt nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet zu haben". Das könne jeder sehen, der die vergangenen zwölf Jahre durch Kitzingen gelaufen sei.
Der gewählte neue OB, Stefan Güntner, gab zu bedenken, dass Müller "keinen einfachen Job" gehabt habe. Für die vergangenen zwölf Jahre gebühre ihm Respekt und Anerkennung. Eine ausführliche Laudatio auf seinen Amtsvorgänger will Güntner halten, wenn Müller nach der Corona-Krise in größerem Rahmen offiziell verabschiedet werde.
Abschied nach 42 Jahren
Die scheidenden Stadträte: Auf 42 Jahre Mitarbeit im Stadtrat brachte es Franz Böhm (ProKT), der allerdings in der Sitzung fehlte. Sein ProKT-Kollege Hans Schardt ist nach Dienstjahren der Stadtrat mit der zweitlängsten Erfahrung: Er war 36 Jahre im Gremium. Die beiden ProKT-Gründungsväter waren nicht mehr gewählt worden.
Die weiteren scheidenden Räte: Jutta Wallrapp (fraktionslos), 30 Jahre Mitglied im Stadtrat; Rolf Ferenczy (UsW), 18 Jahre; Elvira Kahnt (SPD), Peter Lorenz (UsW), Manuel Müller (UsW) und Hartmut Stiller (CSU), jeweils zwölf Jahre; Thomas Steinruck (KIK), elf Jahre; Manfred Marstaller (UsW), acht Jahre; Carlo Bank (CSU) und Dietrich Herrmann (FW-FBW), je sechs Jahre.
Im Gremium saß auch Ortssprecherin Anna Schlötter, die zwölf Jahre lang den Stadtteil Sickershausen vertrat, aber kein Stimmrecht im Rat hatte. Ortssprecher werden für die Stadtteile benannt, die aufgrund des Wahlergebnisses keinen Stadtrat entsenden dürfen.