Das muss man dem Kitzinger Stadtrat lassen: Ohne mit der Wimper zu zucken, beschloss er neulich, die fünf Schulen in Trägerschaft der Stadt digital auf Vordermann zu bringen. Leistungsfähige Leitungen sollen verlegt und digitale Hardware eingebaut werden.
Das Digitalpaket kostet, verteilt auf die nächsten zwei Jahre, rund 850 000 Euro – eine Stange Geld. Was dem Stadtrat sein einstimmiges Votum erleichterte, war, dass der Staat für Investitionen von maximal 650 000 Euro im Rahmen seines Digitalpaktes 90 Prozent Zuschuss zahlt. Die fehlenden zehn Prozent muss die Stadt drauflegen – ein Schnäppchen.
Allerdings reicht die vom Staat als Obergrenze für seine Förderung festgelegte Summe nicht für alle Ausstattungswünsche der Stadt Kitzingen, wie der IT-Fachmann der Stadt, Christian Stark, dem Rat glaubhaft machte. Folglich griff der Stadtrat auf seinen Vorschlag hin doch noch tiefer in die Stadtkasse.
Also alles paletti? Leider nicht. Wie Stark referierte, habe die Stadt bei einer ersten Ausschreibung der Arbeiten kein einziges Angebot von Firmen bekommen. "Deren Auftragsbücher sind voll", sagte Stark. Man will es erneut versuchen. Abschließend hatte Stark mit Blick auf Corona noch ein öffentliches Lob für die Schulen parat: "Ich bin stolz auf die Schulen, wie sie die Pandemie bisher gemeistert haben."