Aus den Festreden von Oberbürgermeister Siegfried Müller, Architekt Michael Krieger, Geschäftsführer Hans Peter Vogelhofer und Betriebsleiterin Birgit Grübler wurde deutlich, wo die Trümpfe des neuen Bades liegen: im Alleinstellungsmerkmal Natursole und einer in Deutschland einmaligen Saunaanlage mit Wellnessbereich.
Walter Vierrether, Leiter der Touristinformation Kitzingen, der die Moderation des Festaktes übernahm, gab eingangs einen geschichtlichen Überblick über das Volksbad, den Doris Badel vom Stadtarchiv zusammengestellt hatte. Vor 99 Jahren sollte das Volks-, Sole- und Kohlensäure-Bad Kitzingen als Vorläufer des heutigen Bades den Weg zu einem Heilbad öffnen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den Kriegswirren und wirtschaftlich schweren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg.
Oberbürgermeister Siegfried Müller, der auch Landrätin Tamara Bischof sowie Dekan Hanspeter Kern und Pfarrer Oliver Wirthmann begrüßte, erinnerte an den Spatenstich für das Sole-Hallenbad, das im Jahre 1972 für 7,1 Millionen D-Mark errichtet worden war. 2003 beschloss der Stadtrat eine Sanierung des Bades. „Wie man sich heute überzeugen kann, standen Stadtrat und Aufsichtsrat der Stadtbetriebe Kitzingen mit ihrem Mut den Gründern des Hallenbades in nichts nach“, so der OB.
Mit der Anlage wolle Kitzingen eine überregionale Wirkung erzielen. Die Gesamtkosten der Generalsanierung, die innerhalb von 20 Monaten durchgeführt wurde, belaufen sich auf rund 11,2 Millionen Euro. Bei der Vorstellung des Bades hob Müller auch die neu konzipierte Cafeteria hervor, die alle Bereiche versorgen kann und bezeichnete die Saunalandschaft des Aqua-Sole in Übereinstimmung mit dem Architekten als „einmalig in Deutschland“.
Auch die Technik für die Wasseraufbereitung setze bundesweit Maßstäbe. Ein neuer Solebrunnen wurde unweit des Bades gebohrt, da der Stadt- und Aufsichtsrat nicht auf dieses Alleinstellungsmerkmal verzichten wollte. Mit der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft (DSBG) habe man sich einen kompetenten Partner ins Boot geholt, meinte der Oberbürgermeister. In der Zielsetzung sah er sich einig mit Betriebsleiterin Birgit Grübler: „Wir wollen dem Besucher einen Tag Urlaub in Perfektion bieten“.
Regierungspräsident Paul Beinhofer wies darauf hin, dass die Regierung von Unterfranken seit über 30 Jahren die Kitzinger Sanierungsprogramme begleite und allein in den vergangenen vier Jahren über 1,7 Millionen Euro an Zuschüssen geleistet worden seien. Die Förderung des Staates für das Kitzinger Bad belaufe sich auf 1,86 Millionen Euro. Das Sole-Bad nehme in der Funktion des Stadtumbaues und der kleinen Gartenschau eine Leuchtturmfunktion ein und er sei sicher, dass die Stadt Kitzingen im Bemühen um einen Imagewandel von der Garnisonsstadt zur Innovationsstadt einen Schritt vorangekommen sei. „Respekt für das Engagement der Stadt“, so der Regierungspräsident.
Dekan Hanspeter Kern und Pfarrer Oliver Wirthmann spendeten den Segen. „Gott ist ein Freund des Lebens, er gönnt uns Freude und Wohlergehen“, so Pfarrer Wirthmann.
Rund 2000 Kubikmeter Beton wurden beim Umbau des Bades verbaut, erklärte Architekt Michael Krieger. Die Wasserfläche betrage rund 650 Quadratmeter, die fast 900 Kubikmeter Wasser aufnimmt. „Das sind zirka 0,28 Badewannen pro Einwohner“.
Geschäftsführer Hans Peter Vogelhofer erzählte bei der Schlüsselübergabe, dass man infolge des Riesenaufwandes beim Umbau auch „mal die ein oder andere Nacht im Bad verbracht“ habe. Mit Betriebsleiterin Birgit Grübler habe man eine Frau ins Boot geholt, die mit Leidenschaft an ihre Aufgabe herangehe. „Der 20. Februar 2009 wird immer als ein besonderer Tag in Erinnerung bleiben, weil mit dem Aqua-Sole ein tolles Produkt entstanden ist“. Umrahmt wurde der Festakt mit Saitenmusik von Iris und Frank Bluhm sowie Oliver Thiergärtner am Piano.