Moser zitierte einen heute 85-jährigen Mann aus Eisenhüttenstadt, der als 24-jähriger Soldat den Angriff und eine der größten Katastrophen erlebt hat. Er habe nach 60 Jahren die Bilder vor Augen, die er in Bahnhofsnähe gesehen hat. Dort befand sich ein Kindergarten auf dem Gelände der Henningbräu. Die Schutzräume, die sich über drei Ebenen bis in einer Tiefe von zwölf Metern erstreckten, wurden zum Grab für die 30 Kinder des Kindergartens und die drei Kindergärtnerinnen sowie weitere Kitzinger. Mindestens 17 Volltreffer hatten den Ort bis zur Unkenntlichkeit verwüstet. Die vielen Menschen, die Schutz gesucht hatten, erstickten durch den Druck der Sprengbomben, wurden von herabstürzenden Trümmern lebendig begraben und durch das Gas ausfließenden Chemikalien auf grausame Weise erstickt.
Der 24-Jährige Helfer suchte mit anderen nach den Kindern. Nach dem Wegräumen von Steinen und Balken beschreibt er die Situation so: "Auf der freigeräumten Treppe fanden wir zuerst Kinderschuhe. Denn den ersten Kinderleichnam, die Kindergärtnerin und noch einen zweiten Kinderleichnam. Um uns viele Muttis, die darauf warteten, dass wir Soldaten es schafften, ihre Kinder zu finden und zu retten. Dort unten dann im Gewölbekeller, saßen sie, aber tot. Ihre Lungen durch den Bombendruck zerrissen. Die Muttis schrien auf."
Der Evangelische Posaunenchor, Schüler der St. Hedwig- und der D.-Paul-Eber-Schule sowie Dekan Hanspeter Kern gestalteten den Gedenkakt mit.