
Kurz vor 17 Uhr am Donnerstag war Claudia Biebl noch so richtig am Rotieren: Aus Versehen waren zur Premiere des ersten „Stadt Schoppen“ auf der Alten Mainbrücke ungespülte Gläser geliefert worden. Gute vier Stunden später strahlten die Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins und ihre Mitstreiter Katrin Weber und Frank Gimperlein bis über beide Ohren - alle Drei fix und alle vom Ausschenken, Kopfrechnen und Kassieren.
Mehr als 700 Schoppen verkauft
„Es ist irre. Wir haben bis kurz vor 21 Uhr über 700 Schoppen ausgeschenkt, waren ausverkauft. Die Menge hatten wir eigentlich für das ganze Wochenende geplant.“ Claudia Biebl konnte es kaum fassen.
Die Sache mit den Gläsern wurde im Blitztempo organisiert: Für die ersten Gäste gab es dann eben einen Secco aufs Haus, und auch der eigens für den „Stadt Schoppen“ kreierte „Kitzi-Keks“ wurde zu einer Kostprobe verteilt.
Landrätin Tamara Bischof war richtig begeistert von dem, was der Stadtmarketingverein auf die Beine beziehungsweise Brücke gestellt hatte, bedankte sich für den unermüdlichen Einsatz. „Die Idee ist großartig, der Blick und das Ambiente ebenfalls. Wir brauchen uns vor Würzburg nicht verstecken.“ Bischof wäre gern länger geblieben, war aber aus gutem Grund in Eile: Ehemann Rainer, ein begeisterter Koch, wartete zu Hause mit einem schönen Braten auf seine Liebste. „Aber ich komme sicher noch einmal“, versprach die Landrätin.
Eine Brusttasche für Schwarzgeld?
Hofrat Walter Vierrether war standesgemäß mit mehreren Weinhoheiten angerückt. Ihm gefielen besonders die weißen Schürzen mit „Stadt Schoppen“-Logo und Aufschrift, die das Trio des Vereins zur Arbeit anhatte. „Sehr schick, so etwas haben sie in Würzburg nicht.“ Für die Brusttasche hatte Frank Gimperlein eine pfiffige Erklärung: „Die ist fürs Schwarzgeld, für was denn sonst?“
Guter Laune war auch Paul Ritter. „Wir haben Erfahrung mit Brücken und mit Schoppen“, verwies der GWF-Geschäftsführer auf das Original in Würzburg, wo die Winzergemeinschaft Franken mit dem Bistro mainwein einen Volltreffer gelandet hat. „Der Brückenschoppen lebt von den Menschen, die sich hier treffen, plaudern und lachen, die die Atmosphäre ausmachen.“ Er habe von Anfang an volle Unterstützung zugesichert, als Claudia Biebl mit der Idee an die GWF herangetreten ist.
Passende Dramaturgie der Premiere
Die Dramaturgie der Premiere am Donnerstag hätte kaum besser sein können: Am Nachmittag goss es noch wie aus Kübeln, ehe 30 Minuten vor der Eröffnung erstes Blau am Himmel die Wolkendecke durchbrach. Kaum waren die ersten Zecher auf der Brücke, kam die Sonne heraus, war der Himmel stahlblau. Es ging verhalten los, aber gegen 20 Uhr schien es, als sei der Stadtschoppen schon eine feste Einrichtung. „Ich habe Leute gesehen, die man sonst bei unseren Veranstaltungen kaum trifft. Das freut mich besonders“, so Biebl.
Programm zum „Stadt Schoppen“ auf der Alten Mainbrücke
Zur Premiere am Samstag (14-21 Uhr) und Sonntag (14-20 Uhr) werden Weine und Secco der Winzergemeinschaft Fran- ken (GWF) ausgeschenkt - wie an allen Veranstaltungstagen. Zusätzliche Weinpartner sind die Weinkellerei Röser (Kitzingen/27.-30. Juli); die Weingüter Rumpel (Sulzfeld) und Köhler (Sickershausen/beide 3.-6. August); ) die Kitzinger Weingüter Meuschel und Völker/beide 10.-13. August). Jeweils am Sonntag um 17 Uhr gibt es Live-Musik mit The Falcons (23. Juli), Spink (30. Juli), Donny Vox (6. August) sowie „Jetzt und Hier“ (13. August). Blindverkostungen gibt es an zwei Samstagen (29. Juli/12. August).
Weitere Infos: www.kitzingen-kanns.de