"Für uns in Kitzingen ist das der schwärzeste Tag in unserer Stadtgeschichte, ein Tag der Tot und in unsere Stadt brachte - danach war nichts mehr, wie zuvor." Es ist der 23. Februar 1945, dieser schwärzeste Tag, an den Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner am Freitagvormittag am Ehrenmal im neuen Friedhof gedachte und für dessen Opfer er einen Kranz niederlegte.
So schrecklich sie auch sind, die Zahlen sind schnell erzählt: 174 Flugzeuge mit 2100 Sprengbomben töteten in nur 70 Minuten etwa 700 Menschen, zerstören über ein Drittel der Gebäude in der Stadt, davon rund 800 Wohnhäuser mit über 2000 Wohnungen.
Da alles ist nun fast 80 Jahre her und es gibt sie immer noch, die Zeitzeugen, die den nachfolgenden Generationen von diesem Schreckenstag berichten können. Für den Oberbürgermeister eine Wichtige Aufgabe. "Die Erinnerungen zu dokumentieren für die nachfolgenden Generationen ist von unschätzbarem Wert", so Güntner. Denn wir könnten uns das heute kaum noch vorstellen und sollten uns dennoch immer wieder bewußt machen, "dass wir so etwas in Kitzingen und in Deutschland nicht mehr erleben wollen".
Stefan Güntner: "Wir dürfen unsere Geschichte nicht vergessen"
Wer allerdings der Meinung ist, das gehe uns heute doch nichts mehr an, der solle, so Güntner, einen Blick in die Ukraine werfen, wo aktuelle Bilder aus Awdijiwka und anderen Städten zeigen, dass dort kein Stein mehr auf dem anderen liege, wo kein Haus mehr steht. "Es ist nichts mehr da", so Güntner.
Uns ist es gelungen, die Stadt und das Land wider aufzubauen, deswegen ist es oberste Pflicht, dass es keine zweiten 23. Februar mehr geben wird. Umso mehr, als "sich wieder Menschen in einer Partei engagieren, die rechtsextreme in ihren Reihen duldet", so Güntner und weiter: "Wir dürfen unsere Geschichte nicht vergessen."
Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung vom evangelischen Posaunenchor, Ansprachen und Gebete gab es von Diakon Jörg Kornacker und Dekanin Kerstin Baderschneider.