
Rechtzeitig zum Schuljahresbeginn startet in Kitzingen mit der Montessori-Schule ein neuer Grundschultyp.
In einer Feierstunde begrüßte die Geschäftsführerin der Montessori Kitzingen gGmbH Annika Reith-Herrmann namens des Gründungsteams zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Behörden und Geistlichkeit sowie Schulleiterin Julia Wittauer zur Eröffnung des im Innopark gelegenen Hauses.
Oberbürgermeister Stefan Güntner zollte allen Beteiligten, die das Vorhaben Montessori-Grundschule auf die Beine stellten, größten Respekt, zumal diese Schule mit vorhandenem Erweiterungspotenzial eine Ausweitung des schulischen Angebotes in der Stadt und einen Standortfaktor darstelle. Nicht alle Eltern seien mit dem staatlichen Schulsystem immer glücklich.
Das Verfahren zog sich
Die Projektgruppe habe mit großem Einsatz Unterstützer gesucht und gefunden. Er forderte sie dazu auf, sich bei den nächsten Kommunalwahlen einzubringen und politisch zu engagieren. Der Schule wünschte er einen guten Anlauf um das vorhandene Potenzial zu nutzen.
Schulrätin Helene Deckert-Bau vom Staatlichen Schulamt sprach von einem langwierigen und aufwändigen Verfahren bis zur Inbetriebnahme der Schule. Nun sei die Montessori-Schule die 19. Grundschule im Landkreis, die mit ihren 31 Kindern die 162 Grundschulklassen im Landkreis ergänze. Dabei unterliege die Privatschule den Vorgaben der staatlichen Schulen.
Großer Gestaltungsspielraum
An der Montessori-Schule erfahren die Kinder ökologische Kompetenz und gestalten die Schulatmosphäre selbst mit. Bemerkenswert sei, dass die Kinder weitgehend aus Kitzingen kommen, aber auch aus Mittel- und Oberfranken.
Schulleiterin Julia Wittauer bezeichnete die Eröffnung als einen besonderen Tag mit der Aussicht, dass in Kürze die Arbeit mit dem pädagogischen Team beginne. Sie war sich sicher, dass ohne Unterstützung aus vielen Richtungen eine Schulgründung kaum geglückt wäre. Daher sei die Einweihung ein bewegendes Ereignis mit dem wundervollen Gedanken, dass Kinder ihre Schulzeit nun an der Montessorischule verbringen können. Hier könnten sie ihre Potenziale nutzen, denn nach der Montessori-Pädagogik liege die Zukunft in den Händen der Kinder, wo hin sie die Schule ein Stück des Weges begleite.
Unterstützung durch Schulamt
Reith-Herrmann ergänzte, im Team habe zunächst niemand eine Ahnung gehabt, wie man eine Schule gründet, es sei aber von der Regierung und dem Schulamt geduldig unterstützt worden. Anders in staatlichen Schulen gebe es keine kleinen Klassenzimmer, sondern offene Räume für alle. Davon könne sich die Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür am 26. November ein Bild machen.
Gemeindereferentin Erika Gerspitzer und Pfarrer Uwe Bernd Ahrens segneten die neue Bildungseinrichtung. Ahrens erinnerte an die Bibel, in der Jesus davon sprach, dass man auch von Kindern lernen könne, die keine kleinen Erwachsenen, sondern Menschen mit eigener Würde seien. Unbeschwertkeit, Lebensfreude und Vertrauen könnten Erwachsene von Kindern lernen. Beide überreichten ein Glaskreuz aus Chile in den Regenbogenfarben.
Für die musikalische Begleitung sorgte Florian Meierott, der seinen Schüler Demian Kaus mit der Geige begleitete.