
So einiges aus dem Dorfleben hatten die Hüttenheimer Dorfburschen an Themen für die Kirchweihpredigt zusammengetragen und Noah Helbig trug die Predigt im Duett mit Johannes Stadtelmeyer vor. "Wir haben ordentlich in die Hände gespuckt und wieder eine Zeitung für euch gedruckt", erzählten sie zum Prolog im Anschluss an den Kirchweihumzug, auf dessen Festwagen manche Knaller dargestellt waren.
Dabei kam auch ein Agraringenieur dran, der sich für die Grünen engagiert, aber so seine Probleme beim Mähen einer Wiese gehabt habe. "Du hast doch extra Landwirtschaft studiert, wesst aber net mal wie man en Mulcher richtig montiert", reimten die Prediger. Sie belustigten sich zudem über einen weiteren Öko-Landwirt, dessen Tränen gelaufen seien, als er auf seinem Hallenboden einen großen Getreidehaufen sah.
Auto war nach der Heimfahrt ramponiert
Dass der Vorsitzende des Weinbauvereins feiern könne wie ein Tier, wussten das Duo zu berichten. Vom Alkohol beflügelt, werde dessen Zunge oft recht ungezügelt. Einem Hüttemer Feuerwehrmann hielten sie vor, dass das Organisieren sei nicht so sein Ding, aber auf Feuerwehrfesten sei er der King. Deswegen äußerten die Prediger die Hoffnung, dass der Maschinist das kommende Jubiläum nicht vergesse. Von Egoisten war die Rede als Helbig und Stadtelmeyer auf die Krönung der Weinprinzessin zu sprechen kamen. Ein anderer Hüttemer habe sich mit Schorle Mut antrinken wollen, um ein paar Mäuschen anzusprechen. Doch daraus sei nichts geworden, nur war sein Auto nach der Heimfahrt ramponiert.

Mehrere Teile widmeten die Prediger einem dorfbekannten Pfennigfuchser, der 20 Euro für ein T-Shirt als Wucherei ansehe. Und die Moral der Geschichte über ihn lautete: "altes Kangoos fährst du, oder halt nicht". Dass manche bei Feiern den Hals nicht voll kriegen, zeigten die Prediger an einem Beispiel auf. Denn nach einem Rausch habe ein Mann feststellen müssen, "dass Handy und Geldbeutel waren nicht mehr da, denn das Zeug habe im Sportheim vor dem Pissoir gelegen". "Witschi for President", forderten die Burschen und empfahlen deswegen den "langen Dünnen" für die Kirchenvorstandswahl
"Wir müssen jetzt mal ordentlich rebelliern, das können wir für Hüttni nicht akzeptiern", echauffierten sich die Prediger über die Bürgermeisterin, die eine Umleitung im Dorf während des Weinfestes abgelehnt habe. "Wir finden die Aktion gar nicht geil, offenbar sind wir nur ein Zweite-Klasse-Ortsteil", bekrittelten die Ortsburschen als Herausgeber des Predigt-Heftes.
