Mit der Frage, ob es denn in Uffenheim einen Straßenstrich gäbe, befassten sich die Markt Herrnsheimer Kirchweihprediger Sophia Schumann und ihr Bruder Christian Schuhmann. Im vergangenen Jahr sei in Uffenheim eine Frau in der Dunkelheit nur in Unterhose und T-Shirt auf der Straße gestanden. Doch konnte von keinem Straßenstrich die Rede sein, denn die Frau war nur in die missliche Lage geraten, weil sie sich ausgesperrt hatte.
Beim großen Kirchweihabend im prall gefüllten Saal der Marktschänke feierten sie ihre Premiere als Geschwisterpaar am Rednerpult. Sophia Schumann eröffnete das Spektakel als Tagesschau-Sprecherin.
Die Herrnsheimer Jugend entpuppte sich als innovativ, hielten sie doch keine rein konventionelle Predigt, sondern brachten viele Storys via Videostream unters amüsierte Volk. "Wir sind ein billiger Abklatsch von Klaus Kleber und Gundula Gause", meinte Sophia Schuhmann. Ja, sie machten ihre Sache gut und feuerten dabei einige Breitseiten auf die Willanzheimer ab.
Opa vergnügte sich mit seinen Enkeln auf dem Oktoberfest
Das Prediger-Duo erzählte von einer Familie, "die hat sich a Herz für die Tierli g'fasst und hat ordentlich Geld beim Tierarzt verprasst". Denn die Katze war leider von einem Bulldog überfahren worden und nachdem sie ein Tierarzt zusammengeflickt habe, sei die Katze nur noch mit drei Beinen zu sehen.
Eine andere Story handelte von einem Opa, der sich mit seinen Enkeln auf dem Oktoberfest vergnügt hatte. Doch weil er im Bahnhof nochmals aufs Klo musste, sei der Zug eben ohne ihn abgefahren.
"Der Weißkopfseeadler wollt net zu den ganzen Alten", verrieten die Prediger von einer Brauereibesichtigung. Am anderen Tisch seien nur klapprige Leiber gesessen, "da wollt' er lieber zu der knackigen Weiber", reimten die Schuhmanns. Ein Bursche sei dann in Hüttenheim in einer Rostlaube vergessen worden und habe in der Nacht durch den Kofferraum entkommen müssen.
Autos auf der Straße statt im Hof: "Wildparkerei in Herrnsi eskaliert"
Sophia Schumann ließ zudem wissen, dass in Herrnsheim der Sheriff höchstpersönlich den Schlüssel für die Waldschranke habe. Ein Holzmacher sei nach getaner Arbeit vor der versperrten Schranke gestanden und später habe sich dann in der Dorfkneipe ein handfester Streit deswegen entzündet.
"An der letzten Bürgerversammlung wurde endlich mal thematisiert, dass die Wildparkerei in Herrnsi eskaliert", schilderten die Prediger. Überall und an jeder Straßenseite könne man Autos stehen sehen, warum nicht ihrem Hof parken, könne keiner verstehen. Sie regten an, einen Parkscheinautomaten zu installieren, um die wilde Parkerei im Dorf in den Griff zu bekommen. Dann könnte der Sheriff durchs Dorf spazieren, um zu kontrollieren.