Eine Sitz-Blockade gab es beim Kirchweih-Umzug in Rüdenhausen. Dort hatten sich die "Aktivisten" allerdings nicht das Klima und die Folgen zum Thema gemacht. Nein, sie wiesen auf die drohende Schließung der Bäckereifiliale hin. "Nur wenn der Bäcker überlebt, wird sich nicht mehr festgeklebt", skandierten die vier "Demonstranten" bei ihrem originellen Protest.
Ein "Sicherheitsmitarbeiter" versuchte schließlich, die vier in Person von Christian Maul, Michel Linzert, Steffen Ackermann und Fabian Dingeldein von der Straße zu bringen. Das gelang auch, schließlich musste der Zug ja weiter gehen auf seinem Weg durch Rüdenhausen. Organisiert von der Burschenschaft, machten diesmal wieder einige Wagen und Fahrzeuge mit. Dazu sorgten mit den Rüdenhäuser Wengertsmusikanten und dem Bläserchor aus Ippesheim gleich zwei Kapellen für die passende Musik.
Dass der Umzug in Rüdenhausen längst nicht nur eine Sache der Jugend ist, bewies die geschmückte Pferdekutsche des Heimatvereins, in der einige Vorstandsmitglieder Platz genommen hatten. Vorsitzender Hans-Joachim Schierer überreichte später der Burschenschaft ein Fahnenband, das von den Rüdenhäuser Vereinen gestiftet wurde.
Ganz vorne im Zug ließ sich Kirchweih-Prediger Sebastian Paul durch den Ort chauffieren. Er hatte es sich in einer alten Zink-Badwanne gemütlich gemacht. An den Gasthäusern war jeweils Station, um den Durst zu löschen und eine Runde zu tanzen. Nicht nur das Kirchweih-Brautpaar, diesmal mit Leonie und Pia Hanauer in Hochzeitskleidern, nutzte das.
Im Schlosshof begrüßte zunächst Bürgermeister Gerhard Ackermann die Gäste und dankte den vielen Freiwilligen, die bei der Bewirtung und beim Fest mithalfen. Dann trug Sebastian Paul die Predigt vor, bei der er wieder einige Peinlichkeiten und kuriose Episoden darstellte. Die meisten stammten vom Kirchweih-Wochenende, das alljährlich reichlich Stoff liefere. Bestimmt wird das auch diesmal so sein.