
Was macht ein Strahlrohr und wie hält man es? Wie rollt man einen Schlauch aus und warum muss der Leinenbeutel geworfen werden? Was ist eine Kübelspritze und wie bedient man sie? Fragen über Fragen, aber genau so muss es sein bei Kindern. Neugierde wecken, die Feuerwehrleidenschaft entdecken.
Es war ein perfekter Start am vergangenen Samstagnachmittag auf dem Kirchschönbacher Dorfplatz. Das zentral geparkte Feuerwehrauto zeigte eindeutig: heute steht die Feuerwehr im Mittelpunkt. 14 motivierte und interessierte Mädchen und Buben aus dem Ort und zwei Nachbardörfern erlebten zwei Stunden Spaß rund um das Thema Feuerwehr. Höhepunkt war die offizielle Gründung der Kirchschönbacher Kinderfeuerwehr, ein Novum in der Prichsenstädter Großgemeinde. Ab sofort werden 19 Kinder spielerisch an die Arbeiten und Pflichten einer Feuerwehr herangeführt – ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherung der örtlichen Feuerwehr.
Großes Interesse der Kleinen
In der Auftaktveranstaltung, die von der neuen Kinderfeuerwehrwartin Carina Lohmann und dem örtlichen Jugendwart Markus Lorey vorbereitet wurde, bekamen die Mädchen und Buben im Alter von sechs bis zwölf Jahren einen ersten Einblick in die Welt der Floriansjünger.
Selbstverständlich blieb es nicht nur bei der Theorie, die Kinder konnte es kaum erwarten, selbst loszulegen. So wurde kräftig mit der Kübelspritze und dem D-Strahlrohr versucht, Tennisbälle abzuspritzen. Beim Leinenbeutelweitwurf war es wichtig, den Beutel zu werfen und die Leine festzuhalten, was nicht auf Anhieb immer klappte. Interessant waren die unterschiedlichen Techniken beim Schlauchausrollen.
Selbstverständlich inspizierten die Kinder auch das Feuerwehrauto. Hier wurde alles, was nicht niet- und nagelfest war, in die Hand genommen und ausprobiert. So weiß man in Kirchschönbach jetzt: alle Warnkellen und Taschenlampen funktionieren noch.
Entdecken und fördern
Besonders stolz ist man in Kirchschönbach auf das große Interesse an der Kinderfeuerwehr. Hier war Carina Lohmann im Vorfeld sehr aktiv und hat die Begeisterung bei dem Nachwuchs geweckt. Sie, selbst Mutter eines "Feuerwehr-Nachwuchses", gewinnt dem ganzen nur Positives ab. Es sei ein Gewinn für alle, so Lohmann, die in ihrem Grußwort zur offiziellen Gründung die Kinder direkt ansprach mit den Worten "Macht immer gut mit, behaltet euer Interesse, denn wenn ihr mal groß seid, wollen wir doch gemeinsam mit euch Feuer löschen".

Für Lohmann und ihr Team hat diese Gründung aber noch einen tieferen Sinn, neben der Zukunfts-Sicherung des örtlichen Brandschutzes ergibt sich durch diese Gruppierung nun auch die Möglichkeit, den Kindern Gemeinschaft, Werte oder Hilfsbereitschaft zu vermitteln und sozialen Umgang in einer Gruppe zu fördern.
Obligatorisch wurde zur Gründung der Kinderfeuerwehr von allen Verantwortlichen eine Errichtungsurkunde unterzeichnet. Hierzu war auch Bürgermeister René Schlehr gern nach Kirchschönbach gekommen, sind doch die Feuerwehren und somit nun auch die Kinderfeuerwehr unter der Obhut der Gemeinde. Als Dank seitens der Gemeinde, wird jedes der Kinder mit einer "Feuerwehr-Käppi" ausgestattet, versprach Schlehr.