Der Kindergarten in Geiselwind bereitet Raphael Palotz einige Arbeit und auch manche Sorge. Palotz ist ehrenamtlich als Kirchenpfleger der Pfarrgemeinde tätig, die Träger des "Haus für Kinder St. Burkhard", so der offizielle Name der Einrichtung ist. Sie ist im Pfarrzentrum integriert.
Beim Rundgang vor Ort auf dem Spielplatz des insgesamt etwa 5000 Quadratmeter großen Grundstücks zeigt Palotz, dass dort auch außen einiges zu tun wäre. Am Dach über dem Sandkasten ist die Holzkonstruktion sichtlich schlecht, die kleine Hütte zum Lagern der Gerätschaften ist ziemlich hinüber. Der rund 200 Meter lange Drahtzaun zum TSV-Sportgelände hin weist Löcher auf, auch das ein oder andere Spielgerät bedürfte einer Erneuerung, wie Palotz aufzeigte.
Zu dem Ganzen hat er bereits einen Antrag auf Unterstützung ans Rathaus gestellt, vor allem am Spielplatz möchte er möglichst schnell einiges verbessern. Nicht nur dort ließe sich vieles auch auf dem kleinen Dienstweg erledigen, wie er meint. "Mir geht es in erster Linie um die Kinder. Ich habe lange genug gewartet."
Ob sich das so schnell realisieren lässt? Noch ist nicht ganz klar, wann und was am bisherigen Kindergarten gemacht wird. Das vor rund 50 Jahren entstandene Haus wurde schon mehrfach um- und angebaut. Mittlerweile ist es aber zu klein geworden. Eine Notgruppe wurde geschaffen, für die Krippe besteht eine Warteliste.
Die neue Kindertagesstätte Geiselwinds entsteht direkt daneben
Gleich daneben entsteht gerade die neue Kindertagesstätte, die vom Markt Geiselwind errichtet wird. Die politische Gemeinde musste wegen des errechneten künftigen Bedarfs und dem Platzmangel handeln. Im September soll das neue Haus den Betrieb aufnehmen, das für drei Kindergarten- und zwei Hortgruppen ausgelegt ist. Als Träger hat sich die Gemeinde das Bayerische Rote Kreuz ins Boot geholt. Von den 5,8 Millionen Euro an Baukosten trägt die Kommune 4,4 Millionen Euro, der Rest fließt aus staatlichen Zuschüssen.
Dass demnächst auch einige Euro für den St. Burkhard-Kindergarten aufzuwenden sein werden, wissen die Verantwortlichen. Nach einigem Hin und Her hat die Kirche, die Erzdiözese Bamberg, das Ganze vor zwei Jahren abgesegnet. Ein Architekt nahm das Gebäude bereits näher unter die Lupe. Die darauf erfolgte Kostenschätzung der Fachleute habe einen Betrag von rund 3,5 Millionen Euro für eine Sanierung ergeben. Das bestätigte der vonseiten der Erzdiözese für Geiselwind zuständigen Dekan Kilian Kemmer aus Höchstadt/Aisch.
Ein Treffen aller Beteiligten Parteien im Januar
Laut seiner Erfahrung würden die Kosten in der Regel aufgeteilt, so Kemmer. Die Kirche beteilige sich mit etwa 25 Prozent, der Rest verbleibe bei Staat und Kommune, je nachdem wie leistungsstark die Kommune sei. Der Fortgang sei, dass zunächst die Gemeinde der Sanierung zustimmen müsse. In der Folge leite sie den Antrag auf Zuschuss an die Regierung weiter, schilderte der Dekan das Prozedere.
Das kennt auch Geiselwinds Bürgermeister Ernst Nickel. Für ihn war zuletzt noch nicht ganz klar, wann und wie es in der Angelegenheit weitergeht. Auf Nachfrage nach dem Stand verwies er an den Träger, die Katholische Kirche, die politische Gemeinde sei da außen vor. Laut dem Bürgermeister solle im Januar ein Treffen der beteiligten Parteien erfolgen. Ein solches hält auch Dekan Kemmer für unbedingt sinnvoll, gerade mit Blick auf ein Generalkonzept für das Vorhaben. In dieses würde er auch die Arbeiten im Außenbereich mit einbringen, die Geiselwinds Kirchenpfleger Raphael Palotz am liebsten so schnell wie möglich erledigt hätte.