
Auf die Teilnehmenden am Gottesdienst in der vollbesetzten Bergkirche wartete mit der Entpflichtung von Pfarrerin Esther Zeiher, der Installation von Pfarrer Simon Gahr und der Gründung der Pfarrei Sickershausen-Hohenfeld ein umfangreiches Gottesdienstprogramm.
In der von beiden Geistlichen gehaltenen Dialogpredigt erinnerte Gahr an seine Anfänge in Sickershausen als es noch Bäckerei, Metzgerei und ein besetztes Bankgebäude gab. Seither sei vieles zusammengestrichen worden. Zeiher machte deutlich, dass der Mensch auf vieles sehe, das nicht mehr ist oder früher besser war. Aus seiner Erfahrung berichtete Gahr, dass Menschen zunehmend wenig Zeit hätten. Wenn sie diese wenige Zeit aber wie im Kirchenvorstand mit anderen teilten sei das etwas wunderbares. Wer diesen Freiraum schaffe mache Erfahrungen mit Gott. Diese Erfahrung zu machen wünschte Zeiher den Menschen zum Abschied.
Dekanin Kerstin Baderschneider erinnerte zur Entpflichtung Zeihers wie sie vor drei Jahren nach Kitzingen kam, schnell ihr Herz an die kleine Gemeinde Hohenfeld und ihre Menschen verlor und sie zum Mitarbeiten gewinnen konnte. Ein neuer Landesstellenplan führe nun zu einer Neuorganisation auch in Sickershausen und Hohenfeld. Zeiher habe aufgezeigt, was in der Gemeinde stecke. Dafür gelte aufrichtiger Dank, denn sie hinterlasse sichtbare wie unsichtbare Spuren. Die Anwesenden dankten ihrer Pfarrerin für ihre Arbeit mit stehendem Beifall und manche Gäste versteckten ihre feuchten Augen nicht.
Auf den Weggang eines Pfarrers folge normalerweise eine Vakanz, merkte Baderschneider an. Hohenfeld sei aber in der glücklichen Lage bereits am nächsten Tag einen neuen Pfarrer, nämlich den Sickershäuser Pfarrer Simon Gahr zu bekommen. Die Dekanin segnete den weiteren Lebensweg von Esther Zeiher, die zunächst in der Stadtkirche weiterarbeitet, ab dem 1. September dann aber die neue Schwanbergpfarrerin wird. Pfarrer Gahr wurde zudem zum neuen Pfarrer der Kirchengemeinde Sickershausen-Hohenfeld mit allen Rechten und Pflichten bestellt und von Prädikantin Ursula Sattes namens der Hohenfelder Kirchengemeinde willkommen geheißen. Baderschneider nannte die Übernahme beider Gemeinden ein Riesengeschenk mit größeren Aufgaben. Das bedeute zwar sich umstellen aber auch sich auf neue Pfade begeben und von neuem überraschen lassen.
Pfarrer Michael Bausenwein von der Friedenskirche gratulierte seinem Nachbarn aus Sickershausen zum neuen Amt, Zusammenarbeit habe es ja schon bei den Posaunenchören gegeben. Ester Zeiher verlasse zwar die Bergkirche, bekomme aber mit der Kirche auf dem Schwanberg eine neue. TSV-Chef Rainer Knauf würdigte eine fruchtbare Zusammenarbeit. Zeiher sei es gelungen Menschen Gott auf Augenhöhe zu zeigen. Hiltrud Stocker überreichte Pfarrer Gahr eine Ortschronik, in der die Leistungen Zeihers bereits verzeichnet sind.
Ehe sich die Kindergartenkinder von der Pfarrerin verabschiedeten schloss Zeiher den Gottesdienst gewohnt fröhlich. Sie freue sich, dass die Menschen im Gotteshaus lachten und nicht über den Weggang traurig sind. Der Gottesdienst wurde vom Posaunenchor Sickershausen-Hohenfeld begleitet.


