Die Mitgliederversammlung des Vereins Kirchenburgmuseum Mönchsondheim hat einstimmig beschlossen, dem neuen Zweckverband beizutreten. Dem Entwurf der Zweckverbandssatzung als Grundlage für die Neuorganisation hatten bereits der Stadtrat Iphofen und der Kreisausschuss zugestimmt.
Zur Eröffnung sprach der Museumsleiter Reinhard Hüßner von einer "wichtigen und denkwürdigen Versammlung". Bereits im Jahr 1975 habe Otto Beck an den damaligen Vereinsvorsitzenden Fritz Endres geschrieben, das Museum brauche einen Träger. Die Forderung wiederholte Rudolf Schöpfel, als der Landkreis 1986 auf seine Initiative hin das Gasthaus "Schwarzer Adler" erwarb.
Nun ließ Landrätin Tamara Bischof die Zweckverbandssatzung für eine Körperschaft öffentlichen Rechts ausarbeiten, die inzwischen von der Regierung von Unterfranken abgesegnet wurde.
Dem Zweckverband gehören der Landkreis Kitzingen, die Stadt Iphofen und der Förderverein Kirchenburgmuseum Mönchsondheim an. Der Zweckverband ist Träger des Museums mit der Aufgabe, das Museum zu erhalten, zu betreiben und weiterzuentwickeln. Museumsgut soll aus der Region Mainfranken-Steigerwald gesammelt werden.
Die Verbandsversammlung setzt sich aus je zwei Vertretern des Landkreises, der Stadt und des Fördervereins zusammen, wobei der Vorsitz alle drei Jahre zwischen dem Landkreis und der Stadt wechselt. Die Geschäfte führt ein Geschäftsleiter, der gleichzeitig Museumsleiter ist.
Die Verbandsversammlung entscheidet über wesentliche Änderungen und Erweiterungen sowie den An- und Verkauf von Museumsgut.
Der Förderverein wird aus dem bisherigen Verein hervorgehen. Mit Ausnahme seiner Mitgliedsbeiträge leitet er alle Einnahmen dem Zweckverband zu.
Zur Finanzierung bringen die Stadt und der Landkreis jährlich jeweils 140 000 Euro ein, für zunächst zehn Jahre steuert auch der Bezirk den gleichen Betrag jährlich bei. Durch Eintrittsgelder und andere Einnahmen nicht gedeckte Betriebs- und Investitionskosten übernehmen die Verbandsmitglieder je zur Hälfte; der Förderverein ist von der Umlage befreit. Rechte an eingebrachtem Museumsgut und Eigentumsrechte bleiben erhalten.
Landrätin Bischof unterstrich, dass das Museum als Kleinod mit dem Zweckverband nun in die richtige Richtung gebracht sei. Es sei den Mönchsondheimer Bürgern zu danken, dass seit dem Anfang nichts eingeschlafen sei und das Museum nun in eine öffentlich-rechtliche Trägerschaft komme. Das sichere die Partnerschaft dauerhaft ab. Beim Bezirk sei das Museum hoch angesehen, daher stehe er auch finanziell zur Seite.
Der Verein stimmte dem Beitritt zum 1. Januar 2020 ebenso einstimmig zu wie der vorgelegten Satzung. Damit ist das Museum dauerhaft auf sichere Füße gestellt. Hüßner sprach von einer "epochalen Entscheidung".
In seinem Rechenschaftsbericht ging er auf das Museumsjahr ein, in dem 147 000 Besucher gezählt wurden, rund 400 weniger als im Vorjahr. Ausstellungen zu Themen wie "Otto Beck", "Kein Kraut gewachsen" oder "Dorfarchäologie in Mönchsondheim" sowie Kinderaktionstage nannte er beispielhaft für den Erfolg und als Alleinstellungsmerkmal. Veranstaltungen wie die Volksmusiktage seien zu Selbstläufern geworden.
Zu den Festbeträgen von Stadt und Landkreis kamen Beiträge von rund 82 000 Euro seitens des Bezirks, Eintritte und Erlöse aus Aktionen sowie Investitionen als Einnahmen. Damit wurden Dauerausstellungen, Löhne und vieles mehr bezahlt. Eine neue Wärmepumpe sorge für sinkende Gaskosten bei steigenden Stromkosten. Unter dem Strich seien die Energiekosten jedoch gesunken, obwohl nun größere Flächen beheizt würden.
Die Ausstellung zur Dorfarchäologie wurde bis zum 22. April 2019 verlängert. Vorgesehen sind die Ausstellungen "Vielfalt in der Einheit: Zisterziensische Klosterlandschaften" und "Wenn, Herr, einst die Posaune ruft" zum 50-jährigen Bestehen des örtlichen Posaunenchores. Geplant ist der Bau eines museumspädagogischen Zentrums, das Bürgermeister Josef Mend in der Bürgerversammlung vorstellen will.
Neu im Museumsteam sind Anna Vatteroth, die sich um museumspädagogische Aufgaben kümmert, sowie Susanne Himsel, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.