Kitzingen leuchtet – getreu dem Motto des Kitzinger Weihnachtsmarktes ist in Etwashausen eine Miniatur-Winterlandschaft mit vielen kleinen Lichtern entstanden. Christian und Denise Wiederer aus Kitzingens Gärtnervorstadt hatten Anfang November die spontane Idee, dieses Projekt zu starten. "Eigentlich habe ich schon als Kind von einem eigenen Weihnachtsdorf geträumt", erzählt der 43-Jährige. "Als meine Frau dann vor ein paar Wochen einen Minion aus Bügelperlen gebastelt hat, flammte der Kindheitstraum wieder auf."
Gesagt, getan: Die beiden Etwashäuser holten sich ein paar Anregungen für die kleinen Häuser im Internet und legten los. Für jedes weitere Gebäude hatten sie eigene Ideen.
Im Kirchenfester sind die Initialen der Erbauer versteckt
So entstanden neben klassischen Wohnhäusern auch ein Rathaus mit Uhr und Staffelgiebel sowie eine Kirche aus den 2,6 Millimeter kleinen Bügelperlen, die es in unzähligen Farben gibt. Diese werden einzeln auf eine Schablone gelegt und anschließend gebügelt, damit sie verschmelzen. Am Schluss müssen alle Gebäudeteile noch miteinander verbunden werden.
"Die Kirche habe ich dreimal angefangen, da immer wieder etwas kaputtgegangen oder die Bügelperlen heruntergefallen sind. Da habe ich auch schon mal geflucht", berichtet Christian Wiederer. "Im Kirchenfenster habe ich sogar unsere Initialen versteckt. Damit konnte ich meine Frau überraschen."
Neben den Gebäuden aus Bügelperlen gibt es auch einige aus Pappe wie ein kleines Hexenhäuschen. Hierzu wurden einzelne Pappschnitzel in Kleinstarbeit ausgeschnitten, mit Acryl bemalt und zusammengeklebt. Für die richtige Stimmung sorgt eine LED-Kerze, die das kleine Haus von innen beleuchtet und ein Wald, der aus etlichen Deko-Bäumen entstanden ist.
Für die richtige Weihnachtsstimmung durfte ein kleiner, detailreicher Weihnachtsmarkt nicht fehlen. "Am Ende wollte ich dann auch einen Weihnachtsmann, der mit seinem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, übers Dorf fliegt", erzählt Wiederer und strahlt. Diesen Wunsch konnte ihm seine Frau natürlich nicht abschlagen.
Wasserfall aus Heißkleber wurde über einer Bierdose geformt
Zudem gibt es für Wintersportler einiges zu entdecken. Neben einer Skipiste mit Hütte und eigenem DJ für die Après-Ski-Party entspringt inmitten der Winterlandschaft ein Wasserfall. Dieser endet in einem See, der zu einer Eislauffläche wurde. Der Wasserfall wurde aus Heißkleber, der über eine Bierdose gezogen wurde, geformt. Die Eisfläche besteht ebenfalls aus Kleber, wodurch sie täuschend echt wirkt.
Die Figuren haben die beiden gekauft, was jedoch nicht so einfach war, da sie einen unüblichen Maßstab genutzt haben. "Das war reiner Zufall, dass wir auf den Maßstab 1:50 gekommen sind. Leider haben wir hierfür sehr wenige passende Figuren gefunden", verrät Christian Wiederer. So hatten die Schlittschuhläufer anfangs keine Kufen unter ihren Schuhen. "Die Kufen haben wir einzeln aus Tackernadeln zusammengebogen und an die Schuhe der Figuren geklebt."
Auch Nachbarn und Freunde sind begeistert und so mancher witzelte schon, dass die beiden Winterlandschaftsbauer dafür Eintritt verlangen könnten. "Ich habe noch nie etwas gesehen, was Christian so begeistert hat wie dieses Weihnachtsdorf", verrät die 32-jährige Ehefrau. Die beiden konnten während der Arbeit am Winterdorf vom stressigen Alltag abschalten. "Es war wie eine Therapie. Außerdem haben wir so sehr viel Zeit miteinander verbracht."
Die Winterlandschaft soll noch bis März stehen, danach haben die beiden Etwashäuser schon neue Pläne: dieses Mal für ein Sommerdorf. "Und kommendes Jahr haben wir dann auch einen gebastelten Weihnachtsbaum", berichtet Wiederer. "Da wird unser Weihnachtsdorf noch größer."