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Etwashausen
Kindheitstraum erfüllt: In Etwashausen ist ein Miniatur-Winterdorf aus tausenden Bügelperlen entstanden
Mit viel Liebe zum Detail haben Denise und Christian Wiederer eine Mini-Winterlandschaft erschaffen. Mit Wasserfall aus Heißkleber und einem Hinweis im Kirchenfenster.
Für die Kirche hat Christian Wiederer drei Anläufe gebraucht. Am Ende haben die Fenster sogar die Initialen von ihm und seiner Frau bekommen.
Foto: Christine Wich | Für die Kirche hat Christian Wiederer drei Anläufe gebraucht. Am Ende haben die Fenster sogar die Initialen von ihm und seiner Frau bekommen.
Christine Pfanzer, freie Mitarbeiterin bei der Main-Post
Christine Wich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:11 Uhr

Kitzingen leuchtet – getreu dem Motto des Kitzinger Weihnachtsmarktes ist in Etwashausen eine Miniatur-Winterlandschaft mit vielen kleinen Lichtern entstanden. Christian und Denise Wiederer aus Kitzingens Gärtnervorstadt hatten Anfang November die spontane Idee, dieses Projekt zu starten. "Eigentlich habe ich schon als Kind von einem eigenen Weihnachtsdorf geträumt", erzählt der 43-Jährige. "Als meine Frau dann vor ein paar Wochen einen Minion aus Bügelperlen gebastelt hat, flammte der Kindheitstraum wieder auf."

Gesagt, getan: Die beiden Etwashäuser holten sich ein paar Anregungen für die kleinen Häuser im Internet und legten los. Für jedes weitere Gebäude hatten sie eigene Ideen.

Im Kirchenfester sind die Initialen der Erbauer versteckt

So entstanden neben klassischen Wohnhäusern auch ein Rathaus mit Uhr und Staffelgiebel sowie eine Kirche aus den 2,6 Millimeter kleinen Bügelperlen, die es in unzähligen Farben gibt. Diese werden einzeln auf eine Schablone gelegt und anschließend gebügelt, damit sie verschmelzen. Am Schluss müssen alle Gebäudeteile noch miteinander verbunden werden.

Die Eislauffläche wurde mit Kleber zum Leben erweckt, die Figuren haben Kufen aus Tackernadeln.
Foto: Christine Wich | Die Eislauffläche wurde mit Kleber zum Leben erweckt, die Figuren haben Kufen aus Tackernadeln.

"Die Kirche habe ich dreimal angefangen, da immer wieder etwas kaputtgegangen oder die Bügelperlen heruntergefallen sind. Da habe ich auch schon mal geflucht", berichtet Christian Wiederer. "Im Kirchenfenster habe ich sogar unsere Initialen versteckt. Damit konnte ich meine Frau überraschen."

"Am Ende wollte ich dann auch einen Weihnachtsmann, der mit seinem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, übers Dorf fliegt."
Christian Wiederer über seine Miniaturlandschaft

Neben den Gebäuden aus Bügelperlen gibt es auch einige aus Pappe wie ein kleines Hexenhäuschen. Hierzu wurden einzelne Pappschnitzel in Kleinstarbeit ausgeschnitten, mit Acryl bemalt und zusammengeklebt. Für die richtige Stimmung sorgt eine LED-Kerze, die das kleine Haus von innen beleuchtet und ein Wald, der aus etlichen Deko-Bäumen entstanden ist.

Im Dunkeln verbreitet das Weihnachtsdorf mit seinen vielen Lichtern eine heimelige Stimmung.
Foto: Christine Wich | Im Dunkeln verbreitet das Weihnachtsdorf mit seinen vielen Lichtern eine heimelige Stimmung.

Für die richtige Weihnachtsstimmung durfte ein kleiner, detailreicher Weihnachtsmarkt nicht fehlen. "Am Ende wollte ich dann auch einen Weihnachtsmann, der mit seinem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, übers Dorf fliegt", erzählt Wiederer und strahlt. Diesen Wunsch konnte ihm seine Frau natürlich nicht abschlagen.

Wasserfall aus Heißkleber wurde über einer Bierdose geformt

Zudem gibt es für Wintersportler einiges zu entdecken. Neben einer Skipiste mit Hütte und eigenem DJ für die Après-Ski-Party entspringt inmitten der Winterlandschaft ein Wasserfall. Dieser endet in einem See, der zu einer Eislauffläche wurde. Der Wasserfall wurde aus Heißkleber, der über eine Bierdose gezogen wurde, geformt. Die Eisfläche besteht ebenfalls aus Kleber, wodurch sie täuschend echt wirkt.

Auf der Skihütte lässt sich mit passendem DJ eine Après-Ski-Party feiern.
Foto: Christine Wich | Auf der Skihütte lässt sich mit passendem DJ eine Après-Ski-Party feiern.

Die Figuren haben die beiden gekauft, was jedoch nicht so einfach war, da sie einen unüblichen Maßstab genutzt haben. "Das war reiner Zufall, dass wir auf den Maßstab 1:50 gekommen sind. Leider haben wir hierfür sehr wenige passende Figuren gefunden", verrät Christian Wiederer. So hatten die Schlittschuhläufer anfangs keine Kufen unter ihren Schuhen. "Die Kufen haben wir einzeln aus Tackernadeln zusammengebogen und an die Schuhe der Figuren geklebt."

"Es war wie eine Therapie. Außerdem haben wir so sehr viel Zeit miteinander verbracht."
Denise Wiederer über den Bau der Winterlandschaft

Auch Nachbarn und Freunde sind begeistert und so mancher witzelte schon, dass die beiden Winterlandschaftsbauer dafür Eintritt verlangen könnten. "Ich habe noch nie etwas gesehen, was Christian so begeistert hat wie dieses Weihnachtsdorf", verrät die 32-jährige Ehefrau. Die beiden konnten während der Arbeit am Winterdorf vom stressigen Alltag abschalten. "Es war wie eine Therapie. Außerdem haben wir so sehr viel Zeit miteinander verbracht."

Fotoserie

Die Winterlandschaft soll noch bis März stehen, danach haben die beiden Etwashäuser schon neue Pläne: dieses Mal für ein Sommerdorf. "Und kommendes Jahr haben wir dann auch einen gebastelten Weihnachtsbaum", berichtet Wiederer. "Da wird unser Weihnachtsdorf noch größer."

 
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