Die Stadt Kitzingen will sich als "Kinderfreundliche Kommune" zertifizieren lassen. Aber was genau heißt das? Welche Vorteile haben Eltern, Erzieher und nicht zuletzt die Kinder selbst von diesem Prozess? Diesen Fragen geht Christa Kaletsch am Mittwoch, 29. März, von 18 bis 19.30 Uhr in der Alten Synagoge nach, teilt die Stadt Kitzingen mit.
"Wir wollen möglichst viele Kitzinger für diesen Prozess gewinnen und motivieren", nennt Jochen Kulczynski von der städtischen Jugendeinrichtung "JungStil" die Zielstellung und verspricht: "Der Abend wird sehr aufschlussreich", heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Das liegt auch an der Referentin. Christa Kaletsch leitet seit vielen Jahren Fortbildungen in den Themenbereichen Demokratie und Menschenrechtsbildung. Sie hat etliche Bücher und Beiträge zu diesem Themenbereich publiziert und ist Vorsitzende des Vereins "Makista – Bildung für Kinderrechte und Demokratie e.V.".
Beim interaktiven Themenabend in der Alten Synagoge wird sie sich mit den Kinderrechten und ihrer praktischen Bedeutung im Erziehungsalltag von Eltern und Einrichtungen auseinandersetzen. "Wir wollen dabei auch ins Gespräch mit den Kitzingerinnen und Kitzingern kommen", betont Cornelia Rauh. Die Vhs-Leiterin hat die Veranstaltung zusammen mit Jochen Kulczynski nach Kitzingen geholt.
Kinder und Jugendliche frühzeitig hören
Ihr geht es vor allem darum, wie die Betroffenen eingebunden, wie Kinder und Jugendliche in Planungs- und Entscheidungsprozessen frühzeitig gehört werden können. Die Umsetzung der Kinderrechte nutzt letztendlich auch anderen Personengruppen in einer Kommune, erinnert sie. Werden beispielsweise im Straßenverkehr Maßnahmen für die ganz kleinen Mitbürger umgesetzt, profitieren davon in der Regel auch ältere Menschen.
An dem Abend soll es auch um die Kultur der (Kinder-)Rechte gehen und um die Haltung bei der Arbeit mit Kindern. Die liegt Jochen Kulzcynski besonders am Herzen. Die Kinderrechte seien längst im Gesetz verankert, erinnert er. In der Praxis würden sie aber noch viel zu selten gelebt.
Letztendlich sei das Erleben und Erlernen demokratischer Strukturen eine überlebenswichtige Aufgabe einer Kommune. "Wenn wir wollen, dass die Kinder und Jugendlichen von heute in der Lage sind, das Kitzingen von morgen mit demokratischen Leben zu füllen und zu organisieren, dann müssen wir ihnen das beibringen", erinnert der JungStil-Leiter. Sowohl in der Kommune als auch in vielen anderen Einrichtungen gebe es sicher hervorragende Möglichkeiten, diese Zielstellung zu erreichen.