
"Seine Werke zeigen einen hintergründigen Humor, setzen ihre Pointen auf den Punkt genau und werden geprägt von einem moralischen Gewissen." Die Laudatio auf Franz Hohler, den Träger des Großen Preises der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 2021, machte deutlich, dass der Schweizer Schriftsteller einer der bedeutendsten der Gegenwart ist. Die Preisverleihung fand am Wochenende in Volkach im Landkreis Kitzingen statt.
Für die kindlichen Leser werde das Träumen zu einer Quelle der Kraft in ihrem Leben, würdigte Laudatorin Uta Hartmann-Beth (Journalistin und Hörspielautorin) das Schaffen des Preisträgers. Franz Hohler gelinge es, durch fantastisches Erzählen den Kindern neue Sprachwelten zu eröffnen. Mit seinen Texten treffe er den Nerv seiner Leser. Hohlers Werk umfasst neben Büchern für Kinder auch Romane, Gedichte und Hörbücher für Erwachsene. Hohler ist zudem Kabarettist und Liedermacher. "Franz Hohler hat immer eine Botschaft", sagte Uta Hartmann-Beth. Schon früh habe er sich für soziale Gerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Umwelt eingesetzt.
Der 78-Jährige nahm die Auszeichnung und das Preisgeld von 5000 Euro von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel entgegen. Die Unterfränkische Kulturstiftung ist seit Jahren Sponsor des Großen Preises. Das habe seinen Grund, denn "Lesen bildet, fördert Kreativität und Ideenreichtum", sagte Dotzel bei der Verleihung. Nur phantasievolle und kreative Menschen seien in der Lage, die Gesellschaft voranzubringen. Der Bezirkstagspräsident lobte die Akademie, die Buchfreundschaften unter jungen Menschen fördere.
Um Förderung der Kinder- und Jugendliteratur verdient gemacht
Seit 40 Jahren würdigen die Akademie und die Stadt Volkach Persönlichkeiten, die sich um die Förderung der Kinder- und Jugendliteratur verdient machen. Die Volkacher Taler gingen in diesem Jahr an Stefan Hauck und Beate Zekorn-von Bebenburg, beide aus Frankfurt am Main.
Die Vizepräsidentin der Akademie, Gabriele von Glasenapp, sagte bei ihrer Laudatio, Stefan Hauck, der als Fachredakteur für den Schwerpunkt Kinder- und Jugendbuch in der Redaktion des Börsenblattes arbeitet, zähle landesweit zu den wichtigsten Stimmen in diesem Bereich. Im Feld der Illustration habe er maßgebliche Akzente gesetzt.
Beate Zekorn-von Bebenburg ist Leiterin des Frankfurter Struwwelpeter-Museums. Durch unermüdliche Aktivitäten habe sie dem Museum einen Bekanntheitsgrad verschafft, der weit über die deutschen Grenzen hinausreiche, lobte sie die Preisträgerin.