
Kunst am Bauzaun heißt die Aktion, mit der kleine Künstler aus sieben Kitzinger Schulen die ehemals weißen Flächen an der Baulücke in der Innenstadt verschönert haben. Jetzt sind die 13 großformatigen Bilder vorgestellt worden.
Sie sind das Ergebnis einer gemeinsamen Aktion des Stadtmarketingvereins, Konversionsmanagements und der Stadt Kitzingen. „Da sind echte Künstler drunter“, sagte Oberbürgermeister Siegfried Müller mit Blick auf den Zaun direkt neben dem Rathaus.
Der Platz, auf dem einst das Marktcafé stand, sei ein Ort von großer Bedeutung für die Kitzinger Innenstadt. Umso erfreulicher sei es, das hier eine Entwicklung begonnen hat. Die Investorengemeinschaft Zapf, Beck, Hertel wird hier ein neues Wohn- und Geschäftshaus bauen.
Der Neubau schließe eine Lücke in der Innenstadt und werde zur Bereicherung der Stadt beitragen, sowohl architektonisch als auch mit neuen Nutzungen. Wie Architekt Jürgen Hertel bestätigte, laufen derzeit intensive Verhandlungen mit möglichen Mietern.
Der Zeitplan stehe. Danach ist der Baubeginn für Mitte 2018 vorgesehen. Was genau entstehen soll, ist übrigens auch auf einem der Plakatwänden zu sehen.
Sie sorgen bis zum Baubeginn dafür, dass der Blick auf den ehemaligen Schandfleck erträglich wird. Der OB jedenfalls ist froh, dass er sich nicht mehr die Klagen über die von Bambus getarnte Ruine anhören muss.
Für die bunte Nachbarschaft des Rathauses haben sieben Kitzinger Schulen gesorgt, die sich an der künstlerischen Gestaltung des Bauzauns des ehemaligen Marktcafés beteiligt haben. Zum Thema Kitzingen konnten die Schüler darstellen, was aus ihrer Sicht Kitzingen ausmacht. „Denen ist erstaunlich viel eingefallen“, sagte der Oberbürgermeister. Die Bilder zeigen, dass die Stadt einiges zu bieten hat.
Die Motive reichen von besonderen Angeboten für Kinder und Jugendliche wie Freibad, Sport- oder Spielplätze über spezielle Lieblingsplätze in der Stadt bis zu besonderen Gebäuden wie das Fastnachtmuseum, die evangelische Stadtkirche und die Wirtschaftsschule. Beliebte Themen waren auch die Landschaft und der Main.
Wie Konversionsmanager Christoph Hagen sagte, konnte jede Schule bis zu zehn Bilder einreichen. Herausgekommen sind 70 Bilder mit völlig unterschiedlichen Motiven. Eine Jury hat aus über 13 die Bilder ausgewählt, die jetzt an den zehn Bauzäunen ausgestellt sind. „Das war keine leichte Aufgabe“, so Hagen.
Der OB bedankte sich ausdrücklich bei den Schulen, den Lehrern und den Schülern. Mit dabei waren die Friedrich-Bernbeck-Wirtschaftsschule, das Armin-Knab-Gymnasium, die Paul–Eber-Mittelschule, die Grundschule Siedlung, die St.-Martin-Schule, die Erich-Kästner-Schule und die Staatliche Realschule Kitzingen.
Der bunte Bauzaun steht am Ende einer Entwicklung, die mit dem Tag der Franken angefangen hat. Im Vorfeld des Festes war das hässliche Eck verhüllt worden, um den Gästen den Blick auf die Abriss-Idylle zu ersparen. Die glänzte durch unverputztes Mauerwerk, ein Stück Keller zwischen der Bodenplatte und einer Eisenabdeckung und durch bröckelige Reste der einstigen Gebäude in dem Altstadteck. Zunächst war eine Rasenfläche mit zwei Bänkchen vorgesehen.
Das provisorische Aufhübschen der 377 Quadratmeter großen Abrissfläche mit frischem Grün war dann aber mit rund 30 000 Euro zu teuer, technisch wegen der vorhandenen Keller problematisch und nicht rechtzeitig umzusetzen.
Blieb die Lösung Bauzaun: Der sollte zunächst mit weißen Planen verhängt werden und dann von Kinderhand verziert werden. Das ist inzwischen passiert und die Ecke ist nun zumindest deutlich bunter geworden.