Beim Nenzenheimer Weinbauverein sollten eigentlich die Vorbereitungen für das Weinfest 2021 angelaufen sein. Aber wie schon im Vorjahr hat der Vorsitzende des Weinbauvereins, Alexander Hansch, alle Vorbereitungen und den Termin selbst abgesagt.
Über das abgelaufene Winzerjahr könne er grundsätzlich nicht klagen, einige Winzer bekamen zwar den Frost im Mai 2020 zu spüren, es gab aber keinen Totalausfall, berichtet Hansch aus dem Weinbauverein und von einer vergleichsweise kleinen Ernte. Der Ausfall des Weinfestes führe den Weinbauverein nicht in den Bankrott.
Wichtig sei, dass die laufenden Kosten gedeckt sind. Gebäude kosteten aber auch Geld, wenn nichts stattfindet. Spätestens im August will sich Hansch abhängig von der weiteren Entwicklung um die Organisation des Weinfestes 2022 und die Verpflichtung von Musikanten kümmern.
Paradiesweinpräsentation soll online stattfinden
Die am letzten Wochenende im Juni traditionell anstehenden Weinparadiestage waren schon im Vorjahr ausgefallen. Auch für das Jahr 2021 spricht die Geschäftsführerin des Weinparadies Franken, Kerstin Kloha, verhalten von einem "ungewiss". Die in diesen Tagen ebenso regelmäßig stattfindende Paradiesweinpräsentation soll zwar stattfinden, aber als Online-Veranstaltung.
Der Sportverein SV Nenzenheim ist zur Hälfte an der Weinfestveranstaltung in Nenzenheim beteiligt. Da die Vorjahre gute Umsätze brachten, kommt der SV zwar gut über die Runden, auch, weil der Verein keine Verbindlichkeiten zu bedienen hat. Dennoch beklagt Vorsitzender André Müller den bevorstehenden zweiten Ausfall. Ihm geht es auch um die zahlreichen weiteren Veranstaltungen im Ort, die nicht stattfinden können.
Der Sportverein wartet mit einigen Veranstaltungen im Freien und mit Abstand auf, dabei hätten sich Gruppenleiter und Gymnastiktrainer sehr kreativ gezeigt.
Weinprinzessin hat kaum Auftritte
Nicht besser geht es Weinprinzessin Lisa Belz. Nach ihrer Krönung im Vorjahr hatte sie kaum Auftritte und musste auf Höhepunkte ihrer Amtszeit wie das Weinfest und die Weinparadiestage verzichten. Mit dem gleichen Dilemma hat sie sich im laufenden Jahr bereits abgefunden.
Mit ihren Amtskolleginnen, die alle von gleichen Schicksal betroffen sind, hat sie sich nur vereinzelt treffen können, überwiegend aber in Videoschaltungen. "Damit konnte ich von den Kolleginnen kaum jemanden persönlich kennen lernen", beklagt die Lehramtsstudentin, die im Vorjahr ein kleines Video zum digitalen Anstoßen ins Internet stellte. Derzeit plant sie eine ähnliche Aktion, wenngleich der Wert eines Weinfestes auf diesem Weg nie erreicht werden kann. Dabei hatte sie sich gefreut andere Menschen zu treffen und bei Weinfesten mit ihnen anzustoßen. Ein Trost bleibt: das frühlingshafte Wetter hat erste Arbeiten im Weinberg ermöglicht.