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Wiesenbronn
Keine Unterstützung für Mountainbikestrecke am Schwanberg
Winfried Worschech, freier Mitarbeiter der Redaktion Kitzingen
Winfried Worschech
 |  aktualisiert: 16.05.2021 02:14 Uhr

Die Anfrage der Stadt Iphofen zur Ausweisung einer Mountainbike-Strecke am Schwanberg fand im Wiesenbronner Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend in der Sporthalle bis auf eine Befürwortung keine Unterstützung. "Wir sollten da eine begründete Antwort geben, da das gute nachbarschaftliche Verhältnis gewahrt bleiben sollte", meinte Hendrik Wenigerkind, der die Gründe gegen die Strecke auch mit Bildern untermauerte.

Er berichtete davon, dass er die von Iphofens Stadtförster Rainer Fell geplante Route angeschaut habe, die zum großen Teil durch den Iphöfer Stadtwald, aber auch durch Rödelseer Gemarkung und Iphöfer Weinberge  führt "und Wiesenbronn ist vor allem im Bereich des alten Schwanbergwegs betroffen". Bei der Begehung habe er festgestellt, dass in Steilhangrinnen gefahren werde und Steilkurven ausgefahren werden, "was man in der Mountainbikesprache als downhill bezeichnet". Als Beispiel zeigte er die Strecke zwischen der Seelein- und Tannensteige, wo verbotenerweise ein wilder Trail entstand, "denn auf Höhe der Tannensteige sollte die Strecke von der Forststraße auf den Grenzweg abzweigen".

Mountainbiken versus Erholung

Wenigerkind ging auch auf die Intentionen des Iphöfer Stadtrats ein, den Konflikt zwischen Mountainbikern und Erholungssuchenden zu entschärfen, Fahrverbote durch Anbieten einer Alternative durchzusetzen, um die am Schwanberg fahrenden Mountainbiker zu lenken und das Querfeldeinfahren zu reduzieren. Das vorgesehene Areal liege aber im Naturpark Steigerwald und in einem FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) und der Paragraph vier des Naturparks betone den Schutzzweck und die Prädestination für die Erholung der Allgemeinheit: "In der Schutzzone hat der Wald eine besondere Bedeutung für den Naturhaushalt".

Wenigerkind sah das Mountainbiken als "Sportart, die geeignet ist, die Rechte Dritter zu beeinträchtigen und das Ausweisen einer Sportstätte in der Schutzzone eines Naturparks und eines FFH-Gebiets ist nicht zeitgemäß". Auf Fragen aus der Ratsrunde erklärte er, dass für die Genehmigung der Strecke die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt zuständig sei. "In Zeiten des Klimawandels, schwindender Artenvielfalt und zunehmender Gewichtung des Naturschutzes sind wir an einem Punkt, wo etwas getan werden muss und Mountainbiken ist eine Sportart, die nichts mit Erholung zu tun hat", lautete sein Statement.

Strecke könnte weitere Mountainbiker anlocken

"Ein solcher Sport muss nicht im Wald stattfinden und wir sollten das nicht unterstützen", meinte Reinhard Fröhlich. Carolin Wegmann hatte ihre Zweifel, ob sich alle Biker an die ausgeschilderte Strecke halten, wollte aber nicht, dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Streckenführung habe. Jan von Wietersheim befürchtete, dass noch mehr Mountainbiker kommen könnten, wenn die Strecke ausgewiesen werde und auch Harald Höhn sah die Gefahr, dass nach der Einrichtung der Strecke weitere Nebenstrecken entstehen könnten. "Ich bin kein Fan von dieser Strecke", bekannte Bürgermeister Volkhard Warmdt, womit er fast allen Ratsmitgliedern aus dem Herzen sprach, wie das Ergebnis der Abstimmung zeigte.

 
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