Seit Jahren bietet der Markt Schwarzach in den Ferien eine Kinderbetreuung an. Weil es an Betreuungspersonal fehlt, können künftig voraussichtlich nicht mehr alle Ferienzeiten abgedeckt werden. Ostern und Pfingsten könnten der Personalnot zum Opfer fallen, die beiden Wochen Betreuung in den Sommerferien sind aber gesichert.
Das Thema diskutierten die Mitglieder des Gemeinderats in ihrer Sitzung am Dienstag. Bürgermeister Volker Schmitt erinnerte: "Unser Problem: Wir haben nicht genug Personal, um das Ganze abzudecken." Die Situation spitze sich immer weiter zu, vor allem wegen der ausgereizten geringfügigen Beschäftigung. Bisher habe man den Personalmangel auffangen können, da Praktikanten und Praktikantinnen der Erzieherinnen-Schule St. Hildegard aus Würzburg ausgeholfen haben. Trotz mehrmaliger Nachfrage konnte für dieses Jahr aber nur eine Praktikantin angeworben werden.
Nach Aussage der Erzieherinnen-Schule könne man zukünftig nicht fest mit Praktikantinnen planen. Ein Versuch über den Elternbeirat der Volksschule, Mütter und Väter zu gewinnen, habe keinen Erfolg gebracht, bedauerte das Gemeindeoberhaupt. Sein Fazit: "Ich kann die Betreuer leider nicht aus dem Hut zaubern." Die Verantwortlichen der Mittagsbetreuung und die Marktverwaltung seien deshalb zu dem Entschluss gekommen, die Ferienbetreuung an Ostern und Pfingsten zu canceln. "Das wäre besser, als die Betreuung in den Sommerferien zu streichen", so Schmitt. Grundsätzlich sei die Ferienbetreuung eine freiwillige Leistung der Marktgemeinde.
Die Leiterin der Mittagsbetreuung, Kristina Klossek, informierte über die aktuelle Situation in der Mittags- und Ferienbetreuung. Von den 111 Kindern seien 68 Erst- und Zweitklässler. "Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Sommer extrem steigende Zahlen haben werden. Dafür brauchen wir mehr Personal", betonte Klossek. Jeweils vier Tage an Ostern und Pfingsten zu verlieren, sei für die Eltern leichter zu verkraften, als zwei Wochen in den Sommerferien. "Die Zeit sitzt uns im Nacken, denn im Dezember müssen wir bereit sein für die Buchungen." Schließlich müssten die Eltern im Januar ihren Arbeitgebern die Urlaubswünsche bekannt geben.
Mehrerer Ratsmitglieder sahen eine Reduzierung der Betreuungszeiten skeptisch. Unter dem Motto "Die Hoffnung stirbt zuletzt" will man über das Gemeindeblatt noch einmal nach Betreuungskräften Ausschau halten, so der Beschluss. Sollte die Suche über das Amtsblatt erfolglos bleiben, wird an Ostern und Pfingsten der Rotstift angesetzt. Das Gremium ermächtigte den Bürgermeister zu der dann erforderlichen Entscheidung.
Weitere Themen im Gemeinderat:
Einstimmig befürwortete der Gemeinderat den Bauantrag der Firma Aral auf Erweiterung ihrer Tankstelle in Hörblach um vier Elektro-Ladestationen und eine Trafostation. Errichtet werden die Ladestationen auf der Fläche der bisherigen Serviceparkplätze. Auflage: Nachdem sich das Grundstück im Hochwasserbereich befindet, muss die Station hochwassergerecht errichtet werden. Aral darf auch die Werbeanlagen austauschen und neu errichten.
Bei drei Gegenstimmen befürwortete das Ratsgremium das Vorhaben der Firma LZR auf Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage auf der Fläche der Tongrube in Düllstadt. Bürgermeister Schmitt wies darauf hin, dass es im gesamten Landkreis Probleme mit der Einspeisung der durch die Photovoltaikanlagen erzeugten Energie gebe. Es soll deshalb noch in diesem Jahr eine landkreisweite Versammlung mit den Ratsmitgliedern aller Kommunen geben.
Die Feuerwehr Stadtschwarzach erhält ein HLF20. Das Fahrzeug kostet 507.000 Euro. Der Landkreis beteiligt sich mit 200.000 Euro. Ein Aktiver der Wehr erhält einen Zuschuss zur Fahrerlaubnis der Klasse C von 1500 Euro. Der Kamerad verpflichtet sich im Gegenzug, weitere zehn Jahre aktiven Dienst zu leisten.
Die Weihnachtsbeleuchtung am Marktplatz in Stadtschwarzach wird im Advent "abgespeckt". Der große Christbaum ist von 17 bis 22 Uhr beleuchtet. Die vier Laubbäume auf dem Areal bleiben heuer dunkel. Die Entscheidung fiel mit 9:7 Stimmen knapp aus.