Seinen Abschied aus dem Wiesentheider Gemeinderat verkündete Ratsmitglied Heinfried Hahn in der letzten Sitzung. Er sehe sich aus privaten und zeitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, das Mandat weiterhin ordentlich zu bekleiden, so Hahn. Die Belastung sei ihm aktuell zu groß, er sei als Gemeinderat leichter zu ersetzen, als in anderen Bereichen, führte er an. Hahn war für den Bürgerblock nach dem Ausscheiden von Heinrich Wörner im September 2021 erst nachgerückt. Er habe das Mandat damals bereits "mit Bauchschmerzen", wie er meinte, angetreten.
Bürgermeister Klaus Köhler und seine Ratskollegen bedauerten den Schritt des Mannes, der als Jurist tätig ist. Sie gaben dem Gesuch zum Niederlegen des Mandats statt. Hahn wurde mit einem Präsent verabschiedet. Als dessen Nachfolger wird in der nächsten Sitzung Niklas Kapp vereidigt.
Wunsch nach Tempo 30
Ein Thema im Rat war außerdem wieder einmal der Punkt Verkehr im Ortskern. So berichtete Bürgermeister Köhler unter Verschiedenes, er habe eine E-Mail eines Bürgers zum Thema Tempo-30 auf den Straßen von Städten und Gemeinden in Deutschland bekommen. Hierzu hat sich eine Initiative mit dem Namen "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" formiert. Der Bürger fragte, ob sich Wiesentheid sich dem anschließen würde.
Die Räte zeigten sich davon nicht angetan, auch Bürgermeister Köhler war skeptisch. Er sehe im Ort "einige Straßen, wo man durchaus 50 fahren kann." Ratsmitglied Hans Müller meinte gar, dass Tempo 30 auf einigen Strecken "eine Zumutung" wäre. Sein Kollege Wolfgang Stöcker erinnerte daran, dass die Kommune bereits in allen Wohnsiedlungen die Geschwindigkeit beschränkt habe. Auf den Durchfahrtstraßen sei das nicht auch noch nötig. Bei zwei Gegenstimmen wurde es abgelehnt, sich an der Initiative zu Tempo 30 zu beteiligen.
Parken im Kreuzungsbereich
Gemeinderat Michael Rückel monierte parkende Fahrzeuge in der Erweinstraße im Ortskern. Gerade im Bereich der Kreuzung zum Schloss hin stünden immer wieder Autos beinahe bis zur Neumannstraße. Vor allem durch ein dort ständig abgestelltes Wohnmobil, aber auch andere Autos sei die Situation dort sehr gefährlich. "Das können wir so nicht lassen."
Bürgermeister Köhler wusste um das Problem, welches das Rathaus bereits mehrfach beschäftigt habe. Der Anwohner mit dem Wohnmobil stehe dort rechtskonform, man habe bereits versucht, da einzuwirken, doch da sei, so Köhler, wenig zu machen. Auf dem anschließenden Stück entlang des ehemaligen Gasthofs Weißes Ross habe der Bauhof sogar eine gezackte Linie anbringen lassen, um noch deutlicher zu machen, dass dort nicht geparkt werden dürfe. Das zeige jedoch wenig Wirkung. Ob und wie man dort ein absolutes Halteverbot schaffen könne, solle die Verwaltung prüfen, wünschte das Gremium.
Zudem ist es nicht nur einigen Gemeinderäten ein Dorn im Auge, dass in jüngster Zeit häufig Autos, wohl von Anwohnern, direkt auf dem Gehweg am Schloss abgestellt würden. Gleiches gelte im Bereich des Pfarrhauses, wo der Gehweg oft zugeparkt sei. Auch hier müsse man eine Lösung finden, wurde gefordert.
Vielleicht hätten sich einiger Räte erst mal neutral zum Thema "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit und Tempo 30 " selbst informieren sollen und nicht nur von einer vorgeprägten Meinung!
"Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" meint mit Tempo 30 nicht alles Gemeindestraßen! Durchgangsstraßen können auch künftig schneller befahren werden! Aber die Gemeinde wir lebenswerter uns spart sich viele viele Schilder!