Ganz im Zeichen der Katzen stand die Steigerwaldhalle in Wiesentheid am Samstag und Sonntag. Der Cat Club Germany hatte dort zu einer Ausstellung von Rassekatzen geladen, zu der Züchter und Aussteller aus ganz Deutschland angereist waren, um ihre Tiere bewerten zu lassen und zu zeigen. Dazu schauten viele Katzenliebhaber in der Halle vorbei, um die majestätischen und teils exotischen Vierbeiner auf Samtpfoten zu bewundern. Rund 150 Tiere pro Tag schätzte der zweite Vorsitzende des Cat Clubs, Holger Fehn, galt es zu bestaunen.
Auf dem Catwalk
Die besten der jeweiligen Rassen durften sogar Pokale mit nach Hause nehmen. Doch um das zu schaffen, mussten erst einmal die kritischen Augen der bewertenden Juroren überzeugt sein. An ihren Tischchen saßen die internationale Kommission mit fünf Richtern aus Belgien, England, Spanien, Deutschland, Niederlande und Österreich. Sie schauten sich die Tiere der einzelnen Rassen an, um sie nach den jeweilig typischen Kriterien zu beurteilen. Zunächst gab es Punkte als Erstbewertung. Die besten wurden noch einmal aufgerufen, um sich schließlich auf dem „Catwalk“, also auf der Bühne, erneut den Richtern zu präsentieren. Die hoben dann ihre Täfelchen für die Sieger.
Bei der großen Konkurrenz in manchen Sparten war das gar nicht so leicht, wie etwa Christine Zellner aus Scheinfeld zugab. Um nominiert zu werden, müsse die Katze schon wirklich gut sein, so Zellner. Sie gehörte zu den wenigen, die aus der näheren Umgebung ihre Tiere – vier Katzen der Rasse „Heilige Birma von Skukuza“ – zeigte. Das sind Halb-Langhaarkatzen, wie sie erklärte. Zweimal im Jahr besuche sie solche Shows, diesmal kam ihr die Nähe des Ausstellungsort sehr gelegen.
Schöne blaue Augen
Katzen mag sie schon seit Kindestagen, vor zehn Jahren entschied sie sich, zu züchten und suchte sich gerade die Rasse „Heilige Birma“ heraus. Deren Charakter sei „sehr menschenbezogen und ganz lieb. Sie sind nicht wild, außerdem haben sie so schöne blaue Augen. Ich bin total verliebt in die Rasse.“
Unweit von ihr hatte die Würzburgerin Irina Levit mit ihrem Mann Boris ihre Plastik-Käfige aufgebaut, in denen fünf Tiere der Rasse „British Kurzhaar“ zu sehen waren. Die Eheleute sind geprüfte Züchter, drei Kater und acht Katzen besitzen beide, einen Weltmeister- und einen Europameistertitel gab es bereits. Nach ganz Europa verkauften die Levits ihre Jungen schon. Davon leben lässt sich allerdings nicht, Irina ist Bilanzbuchhalterin, ihr Mann Busfahrer.
Das Hobby im Mittelpunkt
Zuhause wurde vieles nach den Katzen eingerichtet, das Hobby steht im Mittelpunkt. Drei- bis viermal gehen beide auf Shows, die Kontakte dort, wie auch zu anderen Tierfreunden, schätzen sie. „Wir haben auf diese Art schon viele interessante Leute kennen gelernt“, sagt Irina.
Kein Wunder, ist die Katze doch immer noch das beliebteste und häufigste Haustier in Deutschland, wie Vizepräsident Holger Fehn vom Katzenklub sagt. Er freute sich bei der Ausstellung besonders, dass mit einer arabischen Mau-Katze eine ganz seltene Rasse zu sehen war. Ramona Dötzer aus Altenkunstadt hatte die beinahe nur in den Arabischen Emiraten heimischen Tiere im Internet gesehen. „Das war Zufall, ich sah sie und wollte so eine haben.“ Sie will sich nun an deren Aufzucht versuchen.
Mehrere Tausend Euro für eine Katze
Rassekatzen mit entsprechendem Nachweis kosten schnell mehrere Tausend Euro. In Asien gebe es Rassen, für die bis zu 20 000 Euro bezahlt würden, erzählt ein Züchter.
Bei der Show in Wiesentheid standen diesmal die Bengalen besonders im Fokus. „Das ist eine sehr populäre Rasse“, verriet Holger Fehn vom Verband. Er wies zudem auf die vielen Produkte rund um die Katzen hin, die in der Halle vorgestellt wurden. Katzenfutter, nicht nur Mäuse und Fische als Spielzeug für die Tiere, spezielle Nahrung, Katzenbäume und Körbchen aller Art, sogar biologisch abbaubare Katzenstreu wurde angepriesen. Eben alles für die Katz, wenn man so will.