Die Bürgerversammlung nutzte Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier, um einen verdienten Einwohner mit der höchsten Auszeichnung der Gemeinde zu versehen. Der Unternehmer Karl Franz Göpfert erhielt die Ehrenbürgerwürde verliehen. Als Bürgermeister Knaier die Urkunde überreichte, erhoben sich die rund 60 Bürger im Historischen Pfarrhaus von ihren Plätzen und spendeten anerkennenden Beifall für den 71-Jährigen, der nach wie vor als geschäftsführender Gesellschafter an der Spitze des Familienunternehmens steht.
Zuvor zeichnete Bürgermeister Knaier den privaten, wie beruflichen Weg Göpferts nach, dessen Unternehmen 1973 von Marktbreit nach Wiesentheid verlegt wurde. Aus den damals fünf Mitarbeitern wurde ein stetig wachsender Betrieb, der heute mit 380 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Marktgemeinde ist.
Die Firma hat sich zu einem weltweit führenden und global agierenden Hersteller von Maschinen für die Verarbeitung von Wellpappe entwickelt. Göpfert hat seinen Betrieb 2016 in Wiesentheid noch einmal vergrößert und dort zusätzlich 100 Arbeitsplätze geschaffen. Der Umsatz der Firma hat sich seit 2011 nahezu verdoppelt, führte Bürgermeister Knaier aus. Erst 2017 wurde die Firma Göpfert als Preisträger bei "Bayerns Best 50" vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ausgezeichnet.
"Das ist eine große Ehre für mich. Ich bin glücklich, wenn ich diese Ehre mit meiner Familie und den 380 Mitarbeitern teilen darf", bedankte sich Karl Franz Göpfert. Der Ausgezeichnete trug eine kurze, launige Rede vor. Göpfert sagte, dass seine persönliche Beziehung zu Wiesentheid bereits 1969 begann, als er hier seine Hochzeit feierte. Vier Jahre später sollte die Erfolgsgeschichte der damals kleinen Firma von dort aus starten. "Wir haben unsere Entscheidung keine Sekunde bereut. Wir sind echte Wiesentheider."
In die Politik seiner Heimatgemeinde habe er sich nie eingemischt, weil für ihn Beruf und Familie an erster Stelle standen. Deswegen könne er sich seine eigene Meinung über den Ort machen, in dem er sich wohl fühle. Göpfert gab zu erkennen, dass er bisweilen den zielführenden Willen zu bestimmten Entwicklungen im Ort vermisse. "Bitte lassen sie ab und an ihr Parteibuch zuhause", sagte er an die Kommunalpolitiker gewandt.