
Drei Kandidaten gibt es für den Segnitzer Bürgermeistersessel – und Klaus Müller ist einer von ihnen. Der 60-jährige ist Mitglied der SPD und war bisher in der Kommunalpolitik nicht aktiv. Warum er sich am 15. März zur Wahl stellt, erklärt er so: "Ich möchte einiges verändern. Ich bin ein Arbeiter, vor allem die älteren Segnitzer kennen mich und vertrauen mir." Schon 2017, als Rudolf Löhr während der Wahlperiode sein Amt niederlegte, hätte sich Klaus Müller gerne zur Wahl gestellt. Damals hat es aus organisatorischen Gründen nicht geklappt, jetzt nimmt er noch einen Anlauf.
Fragt man ihn nach seiner politische Agenda, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: "Ich möchte mehr auf die Bürger zugehen und sie in wichtige Entscheidungen mit einbeziehen." Außerdem will er das leidige Bauplatz-Thema in Angriff nehmen. Er möchte, dass trotz der Bodenfunde im geplanten Neubaugebiet schnell die Bagger rollen können. Auf diese Weise, so sein Wunsch, können Familien in den Ort ziehen und so Kindergarten und Vereine langfristig beleben. Das neue Dorfgemeinschaftshaus soll optimal vermarktet werden, um die entstandenen Kosten schnell wieder hereinzuholen.
Müller ist sich bewusst, dass seine Kandidatur nicht die besten Erfolgsaussichten hat. Bei der Nominierungsversammlung der gemeinsamen Segnitzer Bürgerliste, auf der auch die anderen beiden Bürgermeisterkandidaten vertreten sind, reichte es für ihn nur für einen Ersatzplatz. Bei der Versammlung seien vor allem junge Einwohner der Gärtnergemeinde gewesen, die hätten eben auch lieber jüngere Vertreter gewählt, erklärt er sich dieses Ergebnis. Dennoch zeigt Klaus Müller sich kämpferisch und bereitet sich gut auf das mögliche Amt vor. "Ich traue mir das durchaus zu. Ich habe Ahnung vom Bauwesen und alles andere kann man sich aneignen", erklärt er. Schon jetzt besucht er Fortbildungen in Sachen Kommunalrecht, um fit im Thema zu werden.

Momentan arbeitet der gelernte Dachdecker als Wachmann in der Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg. Ein Job, in dem er konfliktfähig sein muss und mit immer wieder veränderten Gegebenheiten zu tun hat. Das gelingt ihm, die Arbeit macht ihm Spaß. Sollte er Bürgermeister werden, kann er den Job jederzeit aufgeben oder reduzieren, mit seinem Arbeitgeber sei das bereits geklärt.
Drei Brüder leben zusammen im Elternhaus
Klaus Müller ist zwar in Segnitz geboren und aufgewachsen, hat aber nicht immer hier gewohnt. Anfang der 1990er Jahre hat er zusammen mit einem Kollegen in Sachsen eine Dachdeckerfirma gegründet, an der er bis heute beteiligt ist. 20 Jahre hat er dort gearbeitet, bis er durch einen Unfall berufsunfähig wurde. 2013 zog Müller wieder in sein Segnitzer Elternhaus, das er sich heute mit zwei Brüdern teilt. "Männerwirtschaft" nennt er selbst die familiäre Wohngemeinschaft.
In seiner Freizeit geht Klaus Müller gerne wandern. Eine Zeit lang hat er die Wanderabteilung des Marktbreiter Hockeyclubs geführt und dabei die nähere und weitere Umgebung erkundet. Die Frage nach seinem Lieblingsplatz in Segnitz ist schnell geklärt: "Am Main, da bin ich gerne." Lobend spricht er über das neu gestaltete Mainufer und damit über die Arbeit von Noch-Bürgermeisterin Marlene Bauer. Er habe großen Respekt vor dem, was sie in der kurzen Zeit geleistet hat. Ob er in ihre Fußstapfen tritt und ihre Arbeit fortführen kann, wird sich zeigen.
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