Der bisherige Vorsitzende, Heinz Ludwig, war nach zwei Jahren "aus gesundheitlichen Gründen", wie er erklärte, nicht mehr angetreten. Die Ortsgruppe hat derzeit 776 Mitglieder, unter ihnen 203 Rentner. Seit 1998 ist der Stand damit um neun gesunken.
Zu Beisitzern im neuen Vorstand wählten die Mitglieder Elsa Lenzer, Karl Olbrich, Siegfried Stumpf, Joachim Rumpel, Walter Mengler, Karl Adler, Liane Schiffler, Herbert Friederich, Annette Voss, Erich Stöcker und Ralph Stich.
Was wäre eine Versammlung der Gewerkschaft ohne Rede zur Lage der Nation? Bezirksgeschäftsführer Helmut Hafner war aus Aschaffenburg gekommen, um über die hohe Politik zu referieren. Fazit: Mit der Steuerreform sei die Regierung auf "guten Weg". Für unsozial hielt er die Forderung der Unionsparteien, den Spitzensteuersatz noch weiter als auf die geplanten 45 Prozent zurückzunehmen "Jedes Prozent", bemerkte Hafner, "kostet viele Milliarden - und dies zu Gunsten der Begüterten".
Hafner rief dazu auf, die höheren Einnahmen, etwa aus dem Verkauf der Mobilfunklizenzen, wie geplant dafür zu verwenden, den auf rund 1,5 Billionen Mark angewachsenen Schuldenberg des Staates abzutragen.
Die Wirtschaftslage werde in den nächsten Jahren deutlich besser, so der Gewerkschafter. Nun seien die Unternehmen gefordert, ihre Argumente zu beweisen, dass - wie stets von ihnen behauptet - vernünftige Tarifabschlüsse auch zu stärkerem Wachstum und somit mehr Arbeitsplätzen führten.