Für viele Leukämie-Kranke bietet eine Stammzellenspende die einzige Chance auf Heilung. Wenn Geschwister oder Verwandte keine geeigneten Stammzellen haben, bleibt nur die Hoffnung, dass man in der Stammzellspenderdatei fündig wird. Wie man zum möglichen Spender wird, darüber informierte Prof. Markus Böck von der Universität Würzburg die Oberstufenschüler des Egbert-Gymnasiums.
Die Aufnahme in die Spenderdatei ist denkbar einfach: Es genügt, ein Wattestäbchen in den Mund zu nehmen und an der Wangenschleimhaut entlang zu streichen. So können die Gewebemerkmale bestimmt werden, die zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen müssen, damit eine Stammzellenspende möglich ist. Für 20 bis 30 Prozent der Erkrankten findet man derzeit noch keinen geeigneten Spender. Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer wird die Chance. Alle zwei Jahre haben die Oberstufenschüler des EGM die Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis in die Datei aufnehmen zu lassen, wie es im Presseschreiben heißt.
Das Prozedere ist heute relativ unkompliziert
Ist ein Spender gefunden, verläuft das weitere Prozedere meist recht unkompliziert: In den meisten Fällen ist dafür heute keine Knochenmarkentnahme unter Vollnarkose mehr nötig, sondern die Stammzellen wandern mit Hilfe von Spritzen in die Blutbahn. Das dauert etwa fünf Stunden. Wenn alles gut verläuft, kann damit der Blutkrebs besiegt werden.
Bei der Leukämie produzieren einige Stammzellen des Patienten zu viele und noch dazu defekte weiße Blutkörperchen. Dagegen werden keine roten Blutkörperchen und Blutplättchen mehr erzeugt, was zum Tod führt, wenn es nicht behandelt wird. Bei der Stammzellentherapie werden die alten Stammzellen des Patienten ausgeschaltet und dann neue Stammzellen des Spenders injiziert.