
Helau in Kitzingen: Ein farbenfroher Gaudiwurm schob sich am Faschingsdienstag zum Höhepunkt und Ende der fünften Jahreszeit durch die Altstadt. Aus vielen Landkreis-Gemeinden und dem benachbarten Mittelfranken waren knapp 900 Umzug-Teilnehmer in die Große Kreisstadt gekommen. Bei Kaiserwetter zogen sie durch die Kaiserstraße, begleitet von den launigen Kommentaren der dort postierten Moderatoren, Walter "Hofrat" Vierrether und Frank Gimperlein.
Begleitet wurde der Zug nicht nur von einigen tausend Schaulustigen, die die Straßen säumten, sondern auch von Polizei und Ordnern, die ein wachsames Auge auf das närrische Treiben hatten. Die jüngste Amokfahrt in Mannheim hatte sicherlich die Wachsamkeit nochmals erhöht. Doch zur Halbzeit des Zuges meldete die Polizei keine besonderen Vorkommnisse. Augenscheinlich verlief die Veranstaltung fröhlich und friedlich.

So durften sich die Zuschauerinnen und Zuschauer über originell gekleidete Gruppen und gestaltete Wagen freuen und über reichlich Konfetti und Kamellen. Auffällig war die "Geotanic" der Buchbrunner "Geometer": Das stolze Schiff dampfte nicht nur aus allen Schloten, sondern geriet immer wieder in Schieflage.

Endzeitstimmung verbreiteten auch die Sulzfelder Astronauten, die angesichts der Probleme in der Wirtschaft und mit dem Klima empfahlen: "Probleme überall – ab ins All!"
Faschingsumzug setzt auf Partystimmung und Fröhlichkeit

Doch der Großteil der Teilnehmenden setzte auf Fröhlichkeit und Partystimmung. Die Kitzinger Stadtverwaltung verteilte mit Flower-Power nicht nur gute Laune, sondern umweltfreundliche Blumenwiese-Samentütchen. Feen und Einhörner verzauberten das Publikum. Seifenblasen und Konfetti verwandelten die Altstadt in eine Partymeile, unterstützt von einer Handvoll Musikgruppen und wattstarken Lautsprecherboxen.

Abordnungen der großen Faschingsvereine im Landkreis sorgten mit ihren großen Wagen ebenso für Aufsehen wie kleinere Fußgruppen, darunter der "Kitzinger Hofstaat" als Après-Skifahrerinnen.
Immerhin ein ernstes lokales Thema griffen die evangelischen Kindergärten der Stadt auf, die mit dem Motto "Über und unter Wasser" nicht nur lustige Kraken und Seenixen aufmarschieren ließen, sondern auch an das Juni-Hochwasser von 2024 erinnerten.