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WIESENTHEID
Kabarettisten statt Kühe in Wiesentheid
Andrea Drexelius und Heiner Schmidt, Betreiber von KulturGezeiten in Feuerbach.
Foto: Wolfgang Roessner | Andrea Drexelius und Heiner Schmidt, Betreiber von KulturGezeiten in Feuerbach.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:02 Uhr

Heiner Schmidt leitet zusammen mit Andrea Drexelius die KulturGezeiten in Wiesentheid (www.kulturgezeiten.com). Aus einem ehemaligen Kuhstall wurde eine Kabarett-Bühne. Wie Kultur und flaches Land zusammengehen? Prima – findet der Chef.

Frage: Kabarett im Kuhstall – wie kam es zu der Idee?

Heiner Schmidt: Die Idee ist aus der Leidenschaft fürs Kabarett geboren. Meine Geschäftspartnerin Andrea Drexelius ist ebenso wie ich ein großer Kabarett-Fan. Irgendwann haben wir uns gesagt: Warum immer zu den Künstlern hinfahren, holen wir sie doch zu uns. Als dann der Kuhstall umgebaut wurde, haben wir sofort bei Petra Hergeth und Andreas Liebald – die Besitzer des Kuhstalls – angefragt.

Wie lange war der Kuhstall ein Kuhstall?

Schmidt: Bis 1997.

Großer Umbau-Aufwand

Wie aufwändig gestaltete sich der Umbau?

Schmidt: Sehr aufwändig. Es musste ein neuer Boden rein, getrennte Toiletten, ein Kamin, Türen mussten neu gesetzt werden, alle Fester sind neu. Dann natürlich Strom, ein Kühlraum, die Theke. Nichts, was man mal so eben an ein paar Wochenenden macht.

Wann war Eröffnung?

Schmidt: Zum ersten Mal geöffnet war der Kuhstall 2016 zur Musikmeile.

Wie viele Veranstaltungen gab es seither?

Schmidt: Von Seiten der Besitzer waren das die Musikmeile dieses und im vergangenen Jahr, dazu zwei oder drei Konzerte. Andrea und ich haben bislang drei Kabarett-Veranstaltungen im Kuhstall organisiert.

Platz für 70 Besucher

Wie viele Besucher passen in den früheren Stall?

Schmidt: Bestuhlt haben wir Platz für 70 Gäste. Dazu einige Stehplätze. Das ist ein schöner Rahmen für Kabarett-Veranstaltungen. Wir haben festgestellt, dass Künstler eine heimelige Atmosphäre mögen.

Wie kommen Sie an die Künstler?

Schmidt: Wie gesagt, wir sind leidenschaftliche Kabarett-Fans. Da hat man seine Lieblinge. Die fragt man über ihre Agenturen an. Bei manchem Künstler ist bei der Gagen-Forderung der Traum von der Verpflichtung für ein Gastspiel ausgeträumt. Andere kommen einem entgegen. Wir haben auch schon Künstler, die wir live gesehen haben, direkt nach dem Auftritt gefragt, ob sie bei uns spielen würden. Auch das geht. Und mittlerweile werden uns viele Künstler von deren Agenturen angeboten.

Direkte Kunstform

Was mögen Sie an Kleinkunst?

Schmidt: Das Direkte. Kleinkunst ist eine sehr direkte Kunstform. Hier der Künstler, da das Publikum. Keine große Bühne, kein großer Abstand, das Publikum wird fast immer mit einbezogen, direkt angesprochen. So entsteht eine Beziehung zwischen Publikum und Künstler. Das mag ich ganz besonders.

Haben Sie selber schon mal an einen eigenen Auftritt gedacht?

Schmidt: Wer denkt nicht, dass er auf eine Bühne gehört ? Aber ich bin da selbstkritisch genug, um zu sehen: Ich bin talentfrei. Also machen Andrea und ich das, was wir können: Organisieren, dekorieren, Künstler bekochen, Pressearbeit, Getränke kaufen, Getränke ausschenken. Stühle hinstellen. Nichts, womit man auf eine Bühne könnte. Obwohl, für so eine Privatsender-Talent-Show würde es wahrscheinlich reichen.

Selbstständigket als Wagnis

Wie gewagt ist es, Kleinkunst auf dem 'flachen Land' anzubieten?

Schmidt: No risk, no fun. Jedes Sich-selbstständig-machen ist ein Wagnis, egal in welcher Branche. Letztendlich kommt es drauf an, wen man verpflichtet. Veranstaltungen mit Local Heros oder Leuten, die bereits einen Namen haben, sind fast Selbstläufer. Schwieriger wird es, wenn sie jungen, noch nicht so bekannten Künstlern eine Chance geben wollen. Da arbeiten wir noch dran – schließlich hat auch Urban Priol mal als junger, unbekannter Künstler angefangen.

Der nächste Auftritt ist . . .

Schmidt: . . . im Kuhstall an diesem Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr: Barbara Weinzierl, Tochter des österreichischen Schauspielers Kurt Weinzierl. Barbara macht Kabarett, Comedy und Impro. Das wird oft urkomisch. Das können nicht so viele, Barbara kann?s. Dann geht?s im Kuhstall erst im nächsten Jahr weiter, das Programm steht bereits. Infos dazu demnächst auf www. kulturgezeiten.com

Was erwartet uns noch in diesem Jahr?

Schmidt: Am 1. Dezember machen wir 'Comedy im Café'. Da tritt dann der entspannte Franke Stefan Eichner alias 'Das Eich' im Main-Street-Café in Dettelbach auf, organisiert von Andrea und mir. Der Vorverkauf läuft. Wir sind übrigens immer auf der Suche nach Veranstaltungsorten. Wer also Interesse hat, mal Kleinkunst oder Kabarett bei sich zu haben, der kann uns ansprechen. Wir machen das dann.

 
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