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Kitzingen
Jüdische Spuren: Kitzinger Schülerinnen und Schüler spendeten 100. Stolperstein für die Familie Stein
Die Stolpersteine der Familie Stein liegen in Kitzingen.
Foto: Becky Ehmann | Die Stolpersteine der Familie Stein liegen in Kitzingen.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 27.03.2024 02:58 Uhr

Die Geschichte der Stolpersteine gegen das Vergessen begann vor rund 20 Jahren. Inzwischen hat die Stiftung des Initiators Gunter Demnig mehr als 100.000 Stolpersteine europaweit verlegt, nun wurde auf Initiative von Claudia Gonschorek 80 Jahre nach dem Geschehen der 100. Stein in Kitzingen verlegt.

Neuntklässler der Mittelschule Kitzingen-Siedlung griffen bei einem Stadtspaziergang auf jüdischen Spuren die Stolpersteinidee auf und spendeten einen Gedenkstein, um an die aus Kitzingen vertriebenen und ermordeten Menschen jüdischen Glaubens zu erinnern.

Der Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen hat sich zum Ziel gesetzt über "sich informieren – erinnern – gedenken – begegnen – sich auseinandersetzen – handeln" ein positives Zeichen der Menschlichkeit zu setzen und so an die dem Unrecht einer faschistisch gelenkten Gesellschaft ausgesetzten Juden in Erinnerung zu behalten.

Die Einreise in die USA wurde verweigert

Klassenlehrerin Becky Ehmann mit (von links) Aaron, Leon und Aaliyah an der Schautafel mit der Biografie der Familie Stein.
Foto: Gerhard Bauer | Klassenlehrerin Becky Ehmann mit (von links) Aaron, Leon und Aaliyah an der Schautafel mit der Biografie der Familie Stein.

Aaron, Leon und Aaliyah aus der Klasse 9a stellten die Biografien jüdischer Familien aus Kitzingen vor, die nach Irrwegen in Vernichtungslager endeten. Darunter die Familie Moritz und Betty Lustig, die mit ihren vier Kindern nach Denunziation und einer in letzter Minute gescheiterten Auswanderung in die USA am 24. März 1942 nach Izbica deportiert wurden. Ebenso die Familie Kurt Stein, der vorübergehend in Schutzhaft war und über Kuba in die USA wollte. Auch diese Einreise scheiterte und er kam nach Auschwitz.

Viele Deportierte vertrauten dem Rechtsstaat

Der Stein von Rosa Stein war bereits 2007 verlegt worden, der von Kurt Stein kam nun hinzu. Die Töchter von Jakob und Frieda Roßmann waren rechtzeitig geflohen, die Eltern kamen nach Izbica. Max und Rosa Stern waren Weinhändler in Mainstockheim und wurden am 25. April 1942 von Würzburg nach Krasniczyn bei Lublin deportiert. Alle wurden in den Konzentrationslagern ermordet.

Die Vorsitzende des Förderverein Margret Löther fand die Biografien ansprechend vorgetragen und unterstrich, dass viele Deportierte hätten fliehen können, aber Vertrauen in den Rechtsstaat hatten. Christiane Moser erinnerte an Dagmar Voßkühler, die bei Inner Wheel immer wieder an die Geschichte der Juden erinnert hatte.

 
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