
Bei Jahreshauptversammlungen von Sportvereinen wird überaus deutlich, wie sehr die Corona-Pandemie den Alltag eines Jeden beeinflusst. So auch bei der Jahreshauptversammlung des FC Eintracht Großlangheim am Samstagabend im Sportheim, bei der es neben den Berichten zum Jahr 2019 und für 2020 auch um die Auswirkungen der Pandemie ging.
Während 2019 noch in geordneten Bahnen verlief, "hat uns die Pandemie seit März 2020 zugesetzt, und nicht nur Festivitäten und Versammlungen oder das traditionelle Pfingstturnier wurden abgesetzt, sondern auch das Jubiläum der Eintracht zum 100-jährigen Bestehen des 1920 gegründeten Fußballvereins", wie Vorsitzender Dominik Droll bedauerte. Er kündigte an, dass das Jubiläum im Juli 2021 gefeiert werden soll.
Bis zu 50 Zuschauer im Sportheim
Funktioniert habe aber das Konzept für die Übertragung der Bundesliga- und Championsligspiele im Sportheim, so dass bis zu 50 Zuschauer die Spiele verfolgen konnten, "was auch dadurch möglich wurde, dass sich die Zuschauer an die Regeln gehalten haben". Eine finanzielle Rettung für den Verein für 2020 bedeutete die Soforthilfe des Freistaates Bayern in Höhe von 9000 Euro, die leider etwas durch den damit verbundenen Steuerbescheid getrübt wurde, erläuterte Droll.
Er kündigte an, dass das diesjährige Kirchweihessen am 3. Oktober zur Mittags- und Abendzeit nach Anmeldung erfolgen könne. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang allen Helfern , die sich bei der Renovierung der Küche beteiligten, in die auch eine neue Spülmaschine installiert wurde, oder die bei verschiedensten Anlässen zur Stelle waren.
Schuldenstand weiter verringert
Restauriert wurde die Vereinsfahne, was Gesamtkosten in Höhe von 8443 Euro verursachte. Da der Verein aber einen Zuschuss von 5823 Euro aus dem Fonds des Dorfschätzeverbunds, 600 Euro von der Gemeinde und 500 Euro von der Sparkasse erhalten habe, blieben noch 1520 Euro für den Verein. Die Restaurierung der Fahne bezeichnete der Vorsitzende als "absolut notwendig und eine neue hätte uns bis zu 20 000 Euro gekostet". Zur finanziellen Situation des Vereins teilte er mit, dass man noch mit rund 70 000 Euro in der Kreide stehe, nachdem sich 2019 der Schuldenstand um rund 12 000 Euro verringerte.
Schriftführer Matthias Krämer ging in seinem Bericht auf die Themen der Vorstandssitzungen, Arbeiten am und im Vereinsheim, Veranstaltungen im Sportheim, Fisch-, Schnitzel- und Kirchweihessen, die Dorfmeisterschaft im Schafkopf, Weihnachtsfeier und Hallenturniere und die Mitwirkung beim letztjährigen Weinfest ein, was dem Verein rund 2400 Euro in die Kasse spülte. "Aber seit März ruht das Vereinsleben", wie der Schriftführer ebenfalls bedauerte.
Gute Trainingsbeteiligung
Sportleiter Aleksander Schuster lobte die Trainingsbeteiligung der Fußballer aus Groß- und Kleinlangheim, die in einer Spielergemeinschaft (SG) dem runden Leder nachjagen, was nach seinen Worten nicht zuletzt daran liege, dass es Trainer Markus Golombek verstehe, die Spieler zu motivieren. Erfahrungen konnten bei verschiedenen Hallenturnieren gesammelt werden, bei denen auch Bayernligateams beteiligt waren.
Schuster bedauerte, dass nun coronabedingt der Druck durch den Wettbewerb fehle. Es habe inzwischen zwar schon Testspiele gegeben, "aber leider hält sich der bayrische Fußballverband noch bedeckt, wie es weiter gehen soll, da die SG den Aufstieg in die Kreisklasse anstrebt". Erfreut zeigte sich der Sportleiter über die Unterstützung durch verschiedene Betriebe, was den Aktiven Trikots, Trainingsjacken und Sporttaschen einbrachten. "Das liegt auch an der Werbung mittels Instagram".
Sportliche Leistung zählt
Zur Unruhe unter den Fußballern ob der Mitwirkung von Spielern mit Migrationshintergrund sagte Schuster klipp und klar: "Bei uns zählt die sportliche Leistung". Bürgermeister Peter Sterk zeigte sich erfreut darüber, dass die Spieler trotz Corona motiviert seien. "Und die Entscheidung für die Restaurierung der Fahne war goldrichtig". Dem Vorstand sprach Sterk die einstimmig erfolgte Entlastung aus.
Ausgezeichnet wurden als Ehrenmitglieder: Werner Adrio, Günter Grebner, Irma Schröder, Manfred Schumpa, Anton Übelacker; für 60 Jahre Mitgliedschaft: Dieter Habermann, Adolf Henke, Emil Maier; 50 Jahre: Ralf Weigand; 25 Jahre Matthias Krämer, Michael Schmitt; 10 Jahre: Roland Grenz.