Im hohen Alter von 99 Jahren starb der am 27. August 1922 in Neudorf geborene Johann Gegner. Nach dem Schulbesuch in Bimbach arbeitete er zuerst auf dem Gutshof in Neuses am Sand. Schon im Alter von 18 Jahren wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft war er für Baron Fuchs von Bimbach tätig. Aus der Ehe mit der Prichsenstädterin Dora Zapf gingen drei Töchter hervor, von denen eine im Kindesalter verstarb. Von 1971 bis 1985 arbeitete er für die Firma Fehrer in Kitzingen. Seine große Freude waren die Arbeit in Hof und Garten sowie seine drei Enkel.
Kaum jemand kann von sich sagen, länger in einem Amt tätig gewesen zu sein. Johann Gegner war seit 1950 als Mesner der Kirchengemeinde Bimbach aktiv. Er war auf die Bitte des damaligen Pfarrers Drescher ins Amt gekommen und sollte den Dienst "erst einmal für ein Jahr" wahrnehmen. Doch es kam anders, denn der Mesner beendete seinen Dienst erst nach 57 Jahren. Zu den Gottesdiensten in der Bimbacher Kirche kam er bei jedem Wetter immer mit seinem Fahrrad, später mit dem Roller. Erst am Erntedankfest 2007 wurde er von Regionalbischof Völkel verabschiedet.
Doch war er nicht nur als Mesner für die Kirche im Ehrenamt tätig, sondern auch 42 Jahre Kirchenvorstand in der Kirchengemeinde Bimbach, der Neudorf zugeordnet ist. Zudem setzte er sich auch in vielerlei Hinsicht für seine Heimatgemeinde ein. So gehörte er 20 Jahre dem örtlichen Gemeinderat an und war Vorstand der Flurbereinigung.
Seine bescheidene Art und sein Sinn für Humor begleiteten ihn stets bei seinen Vorhaben. Auf die Frage, wie lange er seinen Kirchnerdienst noch ausüben werde, entgegnete er meist: "Solange es der da oben zulässt."