Windeseile ist derzeit zwar nicht geboten, doch der Iphöfer Bau- und Umweltausschuss kümmert sich lieber etwas früher um geeignete Flächen für Windkraftanlagen, als im Wirbel späterer Anträge unter Druck zu geraten. So hat sich das Gremium auf fünf Standorte in der 7800 Hektar großen Iphöfer Flur festgelegt, an denen solche Anlagen entstehen können.
„Wenn wir hier drei bis fünf Windräder bekommen, haben wir unseren Beitrag zur Energiewende geleistet“, sagte Bürgermeister Josef Mend. Von ursprünglich 52 Flächen in einer Gesamtgröße von rund 474 Hektar sind am Ende des Auswahlverfahrens fünf geblieben. Sie verfügen über ein Volumen von etwa 170 Hektar und sollen in die aktuelle Bauleitplanung eingebracht werden. Ob diese Flächen am Schluss in den Flächennutzungsplan übernommen werden, ist aber ungewiss. Dies muss das Verfahren zeigen, bei dem Bürger, Behörden und Unternehmen ihre Einwände vorbringen können.
Die mit 114 Hektar größte der fünf Flächen liegt nordöstlich von Birklingen am rund 474 Meter hohen Roßberg, die vier weiteren befinden sich östlich von Possenheim (30 Hektar), südlich von Mönchsondheim (10,7 Hektar)) sowie an der Flurgrenze zur Nachbargemeinde Willanzheim (2,4 und 1,2 Hektar), die sich kürzlich ge-gen Windräder auf ihrem Hoheitsgebiet gestellt hat. Bei allen Bereichen handele es sich um „Flächen mit vernünftigen Perspektiven wirtschaftlicher Windnutzung“, wie Diplom-Ingenieur Peter Graber (Nürnberg) feststellte.
Die meisten der geeigneten Standorte – also Areale mit Windgeschwindigkeiten von fünf Meter pro Sekunde – ließ der Ausschuss wegen seiner geringen Größe fallen, einige wenige (darunter das 76 Hektar umfassende Gebiet um die Iphöfer Weinbergslage „Kalb“) aus Gründen des Natur- oder Landschaftsschutzes. Die Übersichtskarte der Windgeschwindigkeiten basiert auf Daten des Deutschen Wetterdienstes.
Gegen Windanlagen am Ortsrand wandte sich Birklingens Ortssprecher Wolfgang Schwab. „Ein Windrad am Roßberg sieht man in ganz Mainfranken“, sagte er. „Für Birklingen ist das dramatisch, wenn es so kommt. Aber hier kann man es machen, hier gibt es nur wenige Bürger.“ Mend erklärte, die 114 Hektar große Fläche sei ausgewählt worden, da sie für Windkraft geeignet sei.