Die Besitzverhältnisse auf dem Schwanberg haben sich tief greifend verändert. „Bis auf den Friedwald ist jetzt alles Iphöfer Wald“, erklärte am vergangenen Donnerstag ein sichtlich zufriedener Bürgermeister Josef Mend. Der kam gerade vom notariellen Vertragsabschluss. Dabei erwarb die Stadt Iphofen 130 Hektar Wald und 16 Hektar Wiesenflächen ihres bisherigen Nachbarn auf dem Berg – dem Forstbetrieb von Otto Fürst zu Castell-Rüdenhausen.
Neuer Wald rund um Schloss und Park
Der neue Iphöfer Waldbesitz umgibt Schloss Schwanberg und den anschließenden Park von allen Seiten. Beides, die übrigen Gebäude der Communität Casteller Ring, das Mausoleum der Familie Castell-Rüdenhausen und der Friedwald – Besitzer ist die Evangelische Pfründestiftung in München – bleiben von dem Besitzerwechsel auf dem 474 Meter hohen Berg unberührt.
Mit dem Kauf ist für Bürgermeister Mend ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Über Jahre habe man immer wieder einmal beim Fürstenhaus angeklopft, um die Flächen erwerben zu können, sagte er bei einem Pressegespräch im Iphöfer Rathaus. Mit dem Kauf werde jetzt eine bessere „forstwirtschaftliche Bearbeitung“ auch der eigenen Waldbereiche möglich. Iphofen besitze schließlich auch in der Waldwirtschaft ein starkes Standbein – mit rund 2200 Hektar Forst.
Mehr Ökologie und Freizeitwert
Ein besonderes Augenmerk gelte aber auch dem touristischen Ziel Schwanberg. Iphofen wolle hier nicht nur als Waldbesitzer expandieren, sondern auch den Freizeitwert des Berges deutlich verbessern. So sei an eine neue touristische Verknüpfung des frisch erworbenen Waldgebiets gedacht. Pluspunkte verspricht sich Mend auch für das Ökokonto der Stadt. In dem neuen Gebiet gebe es etliche Naturschutzareale, mit denen die Kommune ökologisch punkten könne.
Ein vor allem waldwirtschaftlicher Gewinn ist der Verkauf für den Forstbetrieb des Fürsten zu Castell-Rüdenhausen. Das Revier auf dem Schwanberg sei „sehr klein“, die Fläche „nicht optimal zu bearbeiten“ gewesen, betonte Generalbevollmächtigter Klaus Vikuk. Nicht nur die Größe sei einem effizienten Arbeiten im Forst hinderlich gewesen. Es habe auch immer wieder „Kollisionen“ zwischen Waldarbeitern und denen gegeben, die ihren Freizeitaktivitäten auf dem Berg nachgehen.
Erlös fließt in Kauf von Waldflächen
Der Erlös aus dem Verkauf – hier wurde Stillschweigen vereinbart – werde in den Erwerb neuer Flächen investiert, erklärte Vikuk: „Das Ziel des Fürsten sind der Erhalt und die Erweiterung der Waldflächen“. Knapp 3000 Hektar gehörten zum Forstbetrieb des Fürstenhauses. Der werde nun weiter ausgebaut, denn: „Das ordentliche Bewirtschaften eines Waldes ist unsere Kernkompetenz.“