In Iphofen gehen weiterhin die Straßenlampen nicht aus, denn bei der Abstimmung darüber im Stadtrat votierte einzig Matthias Schuhmann dafür und die riesige Mehrheit entschied sich gegen eine Nachtabschaltung. "Vom Sicherheits-Aspekt gesehen, halte ich die Abschaltung für nicht notwendig", meinte Harald Berninger und redete seiner Kollegin und seinen Kollegen das Wort.
In den Bürgerversammlungen in mehreren Stadtteilen war die Frage der Energieeinsparung durch eine reduzierte Straßenbeleuchtung aufgeworfen worden. Jürgen Lang und Eduard Sand vom Energieversorger N-ergie referierten zu dem Thema und Jürgen Lang riss erste Maßnahmen in der Vergangenheit an.
Eduard Sand listete eine Einsparung von 76 Prozent im Vergleich von heute zum Jahr 2009 auf. Die Einsparung war durch die Umbauten auf Gelblicht und später auf die LED-Technik erzielt worden. Möglich seien heute die drei Varianten: Abschalten, eine eher komplizierte Neuprogrammierung der Leuchtzeiten oder, allerdings erst ab 2026 beim nächsten Wartungsmodus, das Dimmen von Retrofit-Leuchtmitteln. Beim Warten bis 2026 würde die N-ergie automatisch auf das Retrofit umstellen, was der Stadt weniger Kosten beschert.
Nachteile einer Nachtabschaltung
"Aus wirtschaftlicher Sicht macht eine vorzeitige Umrüstung nicht viel Sinn", so das Statement von Bürgermeister Dieter Lenzer. Deswegen stellte er die Gretchenfrage: "Abschalten oder nicht?". Bei der Abschaltung nur für Iphofen selbst mit seinen 1139 Straßenlampen, würden 10.950 Kilowattstunden eingespart, was 2750 Euro im Jahr bedeuten würde. Dieser Betrag rechtfertigte für das Gremium aber nicht die Investitionskosten. Eduard Sand gab die vielen Nachteile einer Abschaltung bei Nacht zu bedenken: völlige Dunkelheit, höhere Unfallgefahren, die Zunahme von Kriminalität und Vandalismus, die Situation bei Rettungseinsätzen und die erforderliche Kennzeichnung der Leuchten gemäß der Straßenverkehrsordnung.
Ausgenommen der technisch anders konstruierten Peitschenlampen werden nach dem Ratsbeschluss die Leuchtmittel erst bei der Wartung im Jahr 2026 auf die Dimmen-Funktion umgerüstet. Nur für das anstehende Baugebiet Ost IV werden die Straßenlampen jetzt schon für das Dimmen ausgelegt.