Die Gemeinde ist seit Jahren eine der wenigen schuldenfreien Kommunen im Landkreis Kitzingen. Dort werden aktuell kleinere Brötchen gebacken, weil die Großprojekte der nahen Vergangenheit erledigt und bezahlt sind. Nicht nur für Bürgermeister Herbert Volkamer ist es aber ärgerlich, dass ein Zuschuss von 400.000 Euro für die Sanierung des Hauses der Dorfkultur bis heute nicht aus München eingetroffen ist und die Gemeinde wohl bis ins kommende Jahr darauf warten muss.
Unter dem Vorjahresniveau
Der Gesamthaushalt umfasst heuer 3,71 Millionen Euro und liegt damit 100.000 Euro unter dem Vorjahresniveau. Der Verwaltungshaushalt hat 2,81 Millionen Euro und die größten Einnahmen sind die Einkommensstreuerbeteiligung von 772.000 Euro, die Umsatzsteuerbeteiligung mit 120.000 Euro und die Gewerbesteuer mit veranschlagten 250.000 Euro. Dass die Gemeinde in diesem Jahr den Haushalt locker ausgleichen kann, liegt auch daran, dass die staatlichen Schlüsselzuweisungen wegen der geringen Steuerkraft im maßgeblichen Jahr 2022 rasant auf 512.000 Euro steigen. Diese werden aber komplett von der Kreisumlage geschluckt, die 576.000 Euro ausmacht.
Daneben schlagen die Umlage der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Iphofen mit 270.000 Euro und für die Kindergarten-Betriebskosten mit 253.000 Euro sowie 150.000 Euro für die Schulverbände Iphofen und Markt Einersheim zu Buche. Unter dem Strich des Verwaltungshaushalts bleibt eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von 141.000 Euro.
Laut der mittelfristigen Finanzplanung von VG-Kämmerer Günther Schell wird die Zuführung in den kommenden Jahren stetig steigen und bis 2027 auf über 300.000 Euro klettern. Die Hebesätze bleiben unangetastet, sie betragen derzeit 340 Prozentpunkte für die Grundsteuer A sowie 330 Prozentpunkte für die Grundsteuer B und 300 Prozentpunkte für die Gewerbesteuer.
Überschuss verringert sich
Der Haushaltsüberschuss von 400.000 Euro aus dem vergangenen Jahr wird zur Finanzierung des Vermögenshaushalts verwendet. Dieser verringert sich markant um 380.000 Euro auf heuer nur 900.000 Euro. Die größte Ausgabe ist die Kanalsanierung mit 250.000 Euro, gefolgt von 150.000 Euro für Grunderwerb und 100.000 Euro für die Laufbahn am Sportgelände.
Nach der Expertise von Günther Schell entwickelt sich die Finanzlage der Gemeinde stabil. Größere Investitionen stehen der Gemeinde in absehbarer Zeit ins Haus, wenn der Umbau des Bahnhofsgebäudes in Angriff genommen wird und mittelfristig die Sanierung der Grundschule ansteht. "Wir müssen anstehende Aufgaben mit Bedacht angehen", bemerkte Bürgermeister Herbert Volkamer.
