In ihrem Jubiläumsjahr verbreitet die Fürstlich Castell'sche Bank (Würzburg) positive Geschäftszahlen. Seit 250 Jahren existiert die nach eigenen Angaben älteste Privatbank Bayerns.
Laut einer Pressemitteilung hat die Castell-Bank im vergangenen Jahr ihre "Neuausrichtung als wertebasierter Vermögensmanager für eine breite Zielgruppe" abgeschlossen und dabei Erfolge verzeichnet. Die Bank vervierfachte nahezu den Jahresüberschuss auf 15 Millionen Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 10,9 auf 18,7 Millionen Euro.
Dies ist laut Castell-Bank zum einen auf das Wachstum der operativen Erträge um ein Drittel zurückzuführen. Zum anderen wirkten sich der gesunkene Verwaltungsaufwand und ein verbessertes Risikoergebnis positiv aus. Die Kernkapitalquote verbesserte sich um 4,1 Prozentpunkte auf 24,1 Prozent und liegt damit deutlich über den gesetzlichen Vorgaben. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand erneut eine Entwicklung und eine Ertragslage auf Vorjahresniveau.
Ingo Mandt, Sprecher des Vorstands, erklärte, dass die vor drei Jahren begonnene Transformation nahezu abgeschlossen sei: Ein "in der Branche einzigartiges Geschäftsmodell auf Basis der Werte, die unsere Eigentümer vorgeben, findet im Markt immer mehr Anklang". Deshalb gelinge es der Bank, sowohl neue Kundengruppen als auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.
Im vergangenen Halbjahr habe die Bank acht neue Berater an verschiedenen Standorten eingestellt. Mandt zufolge habe die Bank durch ihren Umbau nicht nur "die Basis für nachhaltiges operatives Wachstum geschaffen", sondern auch ihre "Wetterfestigkeit" gestärkt.
Wichtige Ertragskennzahlen der Castell-Bank aus dem Geschäftsjahr 2023
Die operativen Erträge erreichten im Jahr 2023 in Summe 49,8 Millionen Euro, eine Steigerung zum Vorjahr (37,4 Millionen Euro) um 33 Prozent. Dabei stieg das Zinsergebnis mit einem Plus von 70,1 Prozent auf 21,6 Millionen Euro (Vorjahr: 12,7 Millionen Euro), vor allem wegen des höheren Zinsniveaus.
Der Provisionsüberschuss lag mit elf Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr (11,8 Millionen Euro). Um ein Drittel stieg das Ergebnis aus Firmenbeteiligungen, vor allem an der Mercator-Leasing GmbH & Co. Finanz-KG, der Castell-Versicherungs-Dienst GmbH & Co. KG und der Castell Immobilien GmbH, von 12,9 auf 17,2 Millionen Euro.
Die Verwaltungsaufwendungen wurden aufgrund des Kostenmanagements um drei Millionen auf 34,3 Millionen Euro reduziert, trotz anhaltend hoher Investitionen in den Ausbau der Marktpräsenz, in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in Aus- und Weiterbildung, berichtet die Bank.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 140 Prozent oder 10,9 Millionen Euro auf 18,7 Millionen Euro. Damit weist die Bank für 2023 einen Jahresüberschuss von 15 Millionen Euro nach Steuern aus (2022: 4,1 Millionen Euro).
Positiver Ausblick der Castell-Bank auf das Jahr 2024
Die Fürstlich Castell'sche Bank hat auch 2023 in die Beratungsqualität und in ihre Vertriebs- und Kommunikationsstruktur investiert. Nach der Eröffnung des Standortes Bamberg Ende 2022 ist die Bank seit August 2023 auch in der Finanzmetropole Frankfurt präsent.
An den nun insgesamt sieben Standorten waren per 31. Dezember 2023 206 Angestellte beschäftigt (Vorjahresstichtag: 197, sechs Auszubildende oder dual Studierende.
Im nächsten Entwicklungsschritt legt die Castell-Bank ihren Fokus auf die Weiterentwicklung des hybriden Beratungsansatzes aus persönlichen und digitalen Dienstleistungen. Oberster Grundsatz bleibe, schreibt die Bank, "dass der Faktor Mensch weiterhin den Unterschied in einer erfolgreichen Kundenbeziehung machen wird", gerade bei den Themen Vermögensanlage und Vorsorge.