Gegründet, um die Kirchengaden in Seinsheim zu erhalten, besteht die Interessengemeinschaft Kirchengaden Seinsheim nun schon seit 25 Jahren. Mit einem bunten, abwechslungsreichen Programm, wurde dies drei Tage lang gefeiert.
Der Verein hätte schon nach einem Jahr seinen Zweck erfüllt gehabt, denn schon in dieser Zeit sei begonnen worden, die ersten Gaden vor dem Verfall zu bewahren. Heute sind alle saniert und die Dächer dicht, freute sich Bürgermeister Heinz Dorsch. Er sieht die Interessengemeinschaft nicht nur als einen Verein, sondern als Kulturträger und Partner der Gemeinde. Die Besonderheit dieser Interessengemeinschaft hob auch Landrätin Tamara Bischof in ihrem Grußwort hervor .
Während Vorsitzender Stefan Schwarz auf die jüngere Geschichte und die vielfältigen Veranstaltungen des Vereins einging, durfte Dorsch mit den Gästen im Amtshaushof noch einmal die Schritte bis zur Gründung gehen. Damals, 1990, hat die Kirchengadenanlage vor sich hin geschlummert, dabei ist sie doch das Herzstück des Dorfes.
Am 19. April 1990 gab es im Gasthaus zum Hirschen ein erstes Treffen zur Dorferneuerung, an dem er, als gewählter aber noch nicht im Amt befindlicher Bürgermeister, und der stellvertretende Bürgermeister Michael Schilling teilgenommen hatten. "Der Abend ging zu Ende, zweieinhalb Jahre tat sich nichts", erinnerte sich Dorsch.
Am 15. November 1992 hat die Gemeinde die Eigentümer eingeladen. Schon damals ist die Idee zu einem Freundeskreis oder Verein entstanden. Dann war laut Dorsch wieder ein halbes Jahr Pause, bevor es zu einem erneuten Treffen kam, diesmal auch mit Behördenvertretern.
Eineinviertel Jahre herrschte dann wieder Ruhe - bis zum Programm der 5b-Förderung. Kurz nach einem Treffen am 22. Juli 1994 ist eine Woche später die Interessengemeinschaft gegründet worden mit dem Ziel, die Kirchengaden zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Bernhard Schilling war der erste Vorsitzende.
Kurz nach der Gründung hat die erste Ausschusssitzung stattgefunden, berichtete Dorsch. Geplant wurde das erste Kirchgadenfest. Dessen Premiere wurde wegen des schlechten Wetters aber abgesagt und wurde eine Woche später nachgeholt. 36 Mitglieder zählte da schon der Verein. Auch erste Überlegungen für einen Markt und den Weihnachtsmarkt gab es. Alles Veranstaltungen, die sich im Veranstaltungskalender der Gemeinde später etablieren sollten. Auch die Preise des ersten Kirchgadenfestes wusste Dorsch noch. Sie entsprächen den heutigen, nur dass statt Mark jetzt Euro dahinter stehen.
Die Musik zur Geburtstagsparty unter dem Motto "Sou fühlt sich Sasi ou" kam vom kleinen Salonorchester. Moderiert wurde alles souverän von Stefanie Rudolf, denn die ist wie der Verein 25 Jahre alt. Premiere hatte das Duo "Der Doktor und der Brauer" mit Eberhard Hörlin und Frank Engelhardt. Sie besangen nicht nur Seinsheim und seine vielen Feste, sondern auch die Biertherapie, die es allerdings zum Bedauern der Zuhörer noch nicht auf Rezept gibt. Des Weiteren begeisterten die Kinder der Sasemer Showtanzgruppe das Publikum.
Stefan Schwarz ehrte Gründungsmitglieder und weitere Mitglieder für 25-jährige Mitgliedschaft. Sei erhielten einen limitierten Holzdruck des Seinsheimer Künstlers Brian Fitzgibbon.
Die Gründungsmitglieder: Doris Antor, Klaus Antor, Monika Bauer, Elfriede Dorsch, Heinz Dorsch, Markus Endres, Frank Engelhardt, Lydia Fischer, Peter Fischer, Klaus Schilling, Luise Hofmann, Maria Marschall, Elfriede Reuther, Leo Scheckenbach, Monika Schilling, Barbara Hofmann, Gerald Stumpf, Alois Volkamer und Ruth Volkamer.
Mitglieder, die noch im August 1994, aber nicht am 1. August, eintraten: Marianne Keller, Theresia Keller, Monika Schiffmeyer, Albin Schiffmeyer, Erna Schilling, Horst Schwarz, Lilo Uhl, Gerd Valentin, Reinhard Valentin und Wolfgang Wieland.