Das Kitzinger Unternehmen KKK Transporte Kull GmbH steht vor der Zerschlagung. Das Insolvenzverfahren ist nach Auskunft des damit beauftragten Rechtsanwalts Matthias Reinel von der HWR Insolvenzverwaltung (Würzburg) am 1. Oktober eröffnet worden. Er sieht Chancen, dass die Arbeitsplätze der 35 Mitarbeiter gerettet werden und das Geschäft des Speditionsunternehmens fortgeführt werden kann.
Laut den veröffentlichten Unternehmensbilanzen war der Betrieb bereits vor zwei Jahren verschuldet. Reinel beschreibt das Speditionsgewerbe als eine Branche, die sich insgesamt in der Krise befindet. Hohe Fixkosten, etwa für Fuhrpark und Treibstoff, und der herrschende Preisdruck ließen vielen Unternehmen nur wenig Spielraum für Gewinne. Dies habe bereits vor dem Corona-Lockdown und den damit verbundenen Umsatzrückgängen gegolten. Die Lage habe sich seitdem aber nochmals verschärft. Für viele Speditionen gelte ganz allgemein, dass die Belastungen nur noch wenig steigen müssten, "um den Stecker zu ziehen".
Erst im Frühjahr nach Kitzingen gezogen
In der Unternehmensspitze von KKK Transporte selbst gibt man sich auf Nachfrage dieser Redaktion optimistisch, die Geschäfte fortführen zu können. Fakt sei, dass das bestehende Unternehmen, das erst im März von Marktbreit an den jetzigen Standort, An der Staufstufe in Kitzingen, umgezogen ist, zerschlagen werden soll. Es gebe aber Pläne, möglichst die kompletten Geschäfte, neben den Transportdiensten auch einen Stapler-Service, in einem neuen Unternehmen fortzuführen. Dessen neue Geschäftsführer sollten die des alten Unternehmens KKK sein: Norbert Kull und Kai Hertel.
Der maßgebliche Grund für das am 21. August beantragte Insolvenzverfahren liegt nach Angaben des Unternehmens im privaten Umfeld eines der beiden Geschäftsführer. Die eigene wirtschaftliche Perspektive beurteilt KKK Transporte dagegen optimistisch. So sei die Zahl der Lastwagen, die für die Spedition fahren, in den vergangenen beiden Jahren von sechs auf 18 verdreifacht worden. Die Auftragslage passe, heißt es seitens des Unternehmens. Zudem baue man darauf, den Kundenstamm über die Insolvenz hinweg zu halten.
Details zu Vermögen und Schulden noch unbekannt
Insolvenzverwalter Reinel beurteilt die Lage verhaltener. Für ihn sind die Pläne der bisherigen Geschäftsführer eher ein "Wunsch". Wenn es zur Insolvenz eines Unternehmens komme, dann gebe es in den allermeisten Fällen ein ganzes Bündel an Ursachen, erklärt er. So dürfte es auch hier der Fall sein. Für eine endgültige Beurteilung der Situation bei KKK fehle ihm wenige Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens allerdings noch der detaillierte Einblick in vorhandene Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens, schränkt Reinel ein.
Grundsätzlich seien jedoch die Voraussetzung gegeben, das Unternehmen zu erhalten, schätzt er. Positiv sei, dass dessen Geschäfte in letzter Zeit voll weitergelaufen seien, also etwa Kunden nicht abgesprungen seien. Auch die Mitarbeiter und Inhaber stünden geschlossen hinter dem Unternehmen.
Der Erhalt der Arbeitsplätze sei jetzt ein wichtiges Ziel, sagt der Insolvenzanwalt, der idealerweise bereits in wenigen Wochen eine Lösung für die Zukunft des insolventen Betriebs finde möchte. Für etwaige Schuldner würde eine Quotenregelung greifen, sollte es zu einer Fortführung des Geschäftsbetriebs kommen.