
Ob Joghurt, Salatöl oder Süßigkeiten: Beim Einkaufen vergeht manchem der Appetit. Gerade bei den Lebensmitteln sind die Preise stark gestiegen. Wie sehr spüren die Bürgerinnen und Bürger den Preisanstieg in ihrem Geldbeutel? Kaufen sie bewusster ein und verzichten auf manch teures Produkt? Wir haben uns auf dem Kitzinger Marktplatz umgehört und auch gefragt: Halten Sie die Preise für gerechtfertigt?
Elli Stadtelmeyer (55), Hüttenheim: "Unternehmen schwimmen auf der Welle mit"

"Bestimmte Sachen kaufe ich nicht mehr. Und: Ich achte auf Angebote. Ansonsten kaufe ich möglichst regional und saisonal. Da muss man beim Preis manchmal Kompromisse machen. Meiner Meinung nach schwimmen viele Unternehmen auf der Welle mit und lassen die Preise hoch."
Christine Zehnder (59), Sulzfeld am Main: "Wir sollten die Produkte wertschätzen"

"Für Leute, die nicht viel Geld haben, ist das Ganze schwierig. Ich selbst achte darauf, nicht zu große Mengen zu kaufen, so dass nichts weggeworfen wird. An meinem Einkaufsverhalten hat sich nicht viel geändert. Unsere Lebensmittel waren früher im Vergleich zu anderen Ländern billig. Wir sollten die Produkte, die mit viel Mühe angebaut werden, auch wertschätzen."
Marcus Seidl (49), Wiesentheid: "Discounter sahnen durch die hohen Preise ab"

"Meine Frau kauft bewusst ein, indem sie die Preise der verschiedenen Supermärkte vergleicht und dort einkauft, wo es am günstigsten ist. Ich glaube, die Discounter sahnen durch die hohen Preise ab und wollen ihren Gewinn erhöhen. Das ist überall so, auch bei den Benzinpreisen."
Jonas Wirth (24), Kitzingen: "Für Familien ist es ein Problem"

"Mir persönlich macht der Preisanstieg nicht so sehr zu schaffen. Über die sozialen Medien bekomme ich aber mit, dass das für Leute im Niedriglohnsektor oder Familien ein Problem ist. Manche Unternehmen nutzen die Situation sicher aus, andere sind durch hohe Rohstoff- und Einkaufspreise zu Preiserhöhungen gezwungen."
Alexandra Plehn (29), Kitzingen: "Wenn Löhne steigen, steigt auch der Preis"

"Wir spüren, dass in allen Bereichen die Preise angehoben werden. Bis jetzt kommen wir damit gut klar. Aber wir überlegen schon, wo wir ein bisschen zurückschrauben können und was uns wichtig ist. Wenn die Löhne steigen, muss das wieder reingewirtschaftet werden. Also steigen auch die Preise."
Marc Behrens (44), Harbke: "Erzeuger sollen von ihrer Arbeit leben können"

"Für uns ist gute Ernährung wichtiger als der Preis. Wir geben das Geld gerne aus, wenn es an den richtigen Stellen ankommt. Die Erzeuger, zum Beispiel Landwirte, sollen von ihrer Arbeit leben können. In diesem Fall halte ich höhere Preise für gerechtfertigt – aber nicht, wenn das Geld irgendwelchen Aktionären oder Großkonzernen zugutekommt."