Die Kitzinger Friseur-Innung hat mit Sabina Hack aus Albertshofen eine neue Obermeisterin. Sie trat in der Innungsversammlung die Nachfolge von Monika Henneberger an, die ihr Amt nach 22 Jahren zur Verfügung stellte. Die Mainbernheimerin hatte die Innung lange geprägt und sich große Verdienste erworben. Deswegen ernannte Sabine Hack ihre Vorgängerin zur Ehrenobermeisterin.
Henneberger habe das Amt als Obermeisterin mit Leib und Seele und mit Leidenschaft ausgeübt, sei engagiert, zielstrebig und willensstark. In ihrer 22-jährigen Amtszeit wurde sie mit der Silbernen Ehrennadel als Obermeisterin für das bayerische Friseurhandwerk ausgezeichnet. Die Goldene Ehrennadel des Landesinnungsverbandes des bayerischen Friseurhandwerks erhielt Henneberger bereits 2019 bei der 100-Jahr-Feier der Friseure. Daneben engagierte sich Henneberger seit einigen Jahren noch als Kreishandwerksmeisterin.
Friseur-Innung will sich als starke Gemeinschaft präsentieren
Für die Friseur-Innung war sie seit 1987 aktiv, erst als Schriftführerin und Kassenwartin, Lehrlingswartin und Rechnungsprüferin, später als Obermeisterin. "Als junge Friseurin war für mich immer klar, wie wichtig eine starke Standesorganisation ist. Und seit Corona mit den Lockdowns wissen wir, dass wir nur als starke Gemeinschaft in der Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen werden", sagte Henneberger zu ihrem Abschied aus der ersten Reihe. "Ich bin und bleibe aber eine Friseurin aus Leidenschaft und werde euch immer verbunden bleiben", versprach die Mainbernheimerin.
Die Befürchtungen der neu gewählten Obermeisterin, es würde schwierig werden, die weiteren Vorstandsmitglieder sowie Mitglieder für die verschiedenen Ausschüsse nicht besetzen zu können, erwies sich als unbegründet. Für den Berufsbildungsausschuss, Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten, Gesellenprüfungsausschuss und den Modefachbeirat fanden sich rasch Kandidatinnen und Kandidaten, und die Wahlen gingen flott über die Bühne. Zur stellvertretenden Obermeisterin wurde Astrid Lalomia aus Kitzingen-Etwashausen gewählt. Komplettiert wird der Vorstand von Emil Schlereth, Karola Gartmann, Manuela Urban, Sandra Walter-Weinbeer, Senta Krüger-Schneider und Siegbert Brandl.
Auszubildende sollen über Deutschkenntnisse verfügen
Wegen des anhaltenden Fachkräftemangels sind die Friseurinnen und Friseure auf den Berufsinfomärkten präsent, und auch in der Realschule warb Astrid Lalomia gemeinsam mit ihrem Sohn und Auszubildenden Dario Lalomia intensiv für den Friseurberuf. Ausbildungsfähige junge Menschen, so versprach sie, würden gerne und sofort in die Lehre genommen. Da sei die Nationalität egal, aber beim Service am Kunden sollten Deutschkenntnisse vorhanden sein. Der Motor des Handwerks seien die Klein- und Mittelbetriebe, die überwiegend im handwerklichen Bereich, Dienstleistungsgewerbe und Einzelhandel tätig sind, sagte Sabine Hack.
Durch die rasant gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise werden auch die Friseurbetriebe für das kommende Jahr ihre Preise anpassen müssen – darin waren sich die Meisterinnen und Meister der Innung einig. Beste Ausbildungsqualität und ein Anheben des Mindestlohns müssten von der Kundschaft mitgetragen werden.