
150 Ladetore, bis zu 300 000 Paketsendungen täglich, 380 Mitarbeiter – vor den Toren der Stadt geht mächtig die Post ab: Das Paketzentrum Kitzingen wird an diesem Samstag 20 Jahre alt. Es war seinerzeit eines der ersten seiner Art: Mit den XXL-Paketzentren startete die Deutsche Post in Kitzingen vor zwei Jahrzehnten ein neues Logistikkonzept für Pakete im gesamten Bundesgebiet.
Grund war die Einführung der fünfstelligen Postleitzahl im Jahre 1993: Die Deutsche Post verknüpfte die insgesamt 33 Paketzentren miteinander zu einem neuen Paketnetz. Durch neue Technik wurde die Laufzeit der Pakete halbiert. Niederlassungsleiter Wolfgang Frank erinnert sich: „Damals haben wir den ersten Schritt in die Paketzukunft gewagt. Die Technik wird immer mehr verfeinert.“
Wobei die „Verfeinerung“ ein ständiger Prozess ist: Bis 2015 wird die Paketproduktion durch neue Technik, neue IT-Anwendungen sowie teilweise veränderte Produktionsprozesse ausgebaut. Das Paketzentrum am Kitzinger Dreistock besitzt die neue Technik bereits. Mittlerweile verteilt die Maschine bis zu 28 000 Pakete in der Stunde, 1994 waren es noch 18 000. Und: Ein weiterer Ausbau ist laut einer Pressemitteilung geplant.
Los gegangen ist alles am 27. September 1994, damals wurde das erste Paket im Kitzinger Paketzentrum verteilt – das erste von mittlerweile 841 Millionen. In Spitzenzeiten können über 300 0000 Paketsendungen täglich codiert, sortiert und auf die Reise in die Welt geschickt werden.
Da kam einiges zusammen: „Würde man alle Pakete, die in den 20 Jahren durch das Paketzentrum durchgelaufen sind, aneinander reihen, so könnte man die Erde rund sieben Mal umrunden. Würden wir diese Menge stapeln, so wäre zumindest die Hälfte der Entfernung zwischen Erde und Mond erreicht“, so Wolfgang Frank.
Dabei geht es, klar, um Tempo: „Die Schnelligkeit des Transports und die Zuverlässigkeit bei der Zustellung der uns anvertrauten Sendungen basieren auf einer ständigen technischen Weiterentwicklung. Über 90 Prozent der Paketsendungen erreichen ihre Empfänger in Deutschland am Tag nach der Einlieferung im Paketzentrum.“
Um das zu schaffen, stehen 380 Mitarbeiter und viel Technik bereit. Jede Sendung durchläuft mehrere Stationen. Zunächst werden alle Sendungen auf eine der 30 Codier- und Auflegelinien gelegt. Anschließend lesen Hightech-Maschinen die Anschriften und erzeugen einen Code. Dann werden die codierten Sendungen über Förderbänder auf alle Orte und Zustellplätze im Bundesgebiet verteilt – und verlassen Kitzingen über eines der 150 Ladetore.
Das Frachtpostzentrum Kitzingen
Größe: 11,2 Hektar am Dreistock im Gewerbegebiet Schwarzacher Straße.
Betriebsgebäude: In Hufeisenform, der Kopf ist 126 Meter lang. In den oberen Etagen ist die Betriebsleitung. Die Schenkel, rechts 280 Meter lang und 55 Meter breit, links 21 Meter lang und 55 Meter breit. Es gibt 30 Codier- und Auflegelinien sowie 150 Ladetore.
Kapazität: 300 000 Paketsendungen.
Mitarbeiter: 380 Versorgungsbereich: Würzburg, Bamberg, Schweinfurt, Coburg, Rothenburg, Crailsheim, Öhringen, Osterburken, Bad Mergentheim und Wertheim.