Kaum ist Pater Adam Was ins Iphöfer Pfarrhaus eingezogen, kann er schon die erste Anekdote erzählen. Denn als der aus Polen stammende Gottesmann mit seinem Auto an der Tankstelle hielt, wurde er von einer Iphöferin gefragt, ob er denn ein polnischer Arbeiter sei, der sich in den Iphöfer Weinbergen verdinge. „Ja ich arbeite im Weinberg, aber in dem des Herrn“, erwiderte der Priester der verdutzten Frau schmunzelnd.
Studium in Rom und Ägypten
Adam Was wurde 1963 in der oberschlesischen Stadt Königshütte geboren und trat 1982 dem Orden der Steyler Missionare bei. „Dem Orden verdanke ich meine Ausbildung und Prägung“, sagt der Geistliche, der 1985 nach Deutschland kam. In einem Missionspriesterseminar setzte er sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in St. Augustin bei Bonn fort. 1990 weihte Joachim Kardinal Meissner ihn zum Priester. Dem folgte ein über dreijähriger Missionseinsatz in Kenia.
Die Erfahrungen mit Muslimen in Kenia bewegten ihn dazu, Islamwissenschaften zu studieren – mit Stationen in Rom, Jordanien, Ägypten und Tunesien. 1999 kehrte Was in seine polnische Heimat zurück und promovierte 2003 an der Katholischen Universität in Lublin.
Die folgenden sechs Jahre dozierte der Akademiker in seiner Heimat in Religionswissenschaften in einem Missionspriesterseminar des Steyler Ordens. 2009 bewarb sich der heute 53-Jährige im Erzbistum Bamberg. „Die Kirche in Deutschland ist mir nicht fremd“, sagt Adam Was, der einst in St. Augustin bei Bonn sechs Monate in einer Pfarrei gewirkt hatte.
Von 2000 bis 2011 machte er regelmäßige Urlaubvertretungen in der Diözese Regensburg und von 2014 bis jetzt wirkte er in der Pfarrgemeinde Memmelsdorf im Landkreis Bamberg seelsorgerisch.
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick trug ihm vor einigen Monaten die Aufgabe in Iphofen an, wo er als Pfarradministrator die Nachfolge von Hans Reeg antritt, der aus gesundheitlichen Gründen im Sommer in den Ruhestand ging.
„Mir war immer die Zusammenarbeit mit dem Menschen im Sinne des christlichen Dienstes wichtig“, betont Adam Was. „Ich sehe mich als homo viator, das heißt: der Mensch, der unterwegs ist“, sagte der sehr offen wirkende Geistliche.
Radfahren als Hobby
Der promovierte Kirchenmann liest in seiner Freizeit gerne Reiseberichte und Geschichtsbücher oder radelt durch die Landschaft. Bei einer Tour nach Castell und Birklingen hat dann auch festgestellt, dass es um Iphofen herum nicht so flach ist. Sein Wirken als Pfarradministrator in Iphofen mit Willanzheim und Dornheim ist vorerst bis August 2017 befristet.
Festliche Amtseinführung: Am Sonntag, 9. Oktober, ist in Iphofen um 15.45 Uhr ein festlicher Zug vom Pfarrhaus zur Stadtkirche zum Gottesdienst um 16 Uhr anlässlich der Amtseinführung von Adam Was als Pfarradministrator; danach ab 17 Uhr der Empfang auf dem Rathausvorplatz.